+++ Stabile Rendite mit geringem Risiko +++
Foto: ASML
19.01.2022 Benedikt Kaufmann

ASML: Trotz dieser Prognose hält der Boom an

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Der europäische Halbleiterriese ASML hat am Mittwochmorgen seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt und erneut mit rasant gestiegenen Umsätzen und Gewinnen überzeugt. Anleger können sich nun über eine Verdopplung der Dividende freuen. Der erste Blick auf die Prognose dürfte die Aktionäre allerdings stutzig machen.

Beeindruckende 33 Prozent auf 18,61 Milliarden Euro steigerte ASML den Umsatz im abgelaufenen Jahr. Der Nettogewinn legte mit 66 Prozent auf 5,88 Milliarden sogar noch kräftiger zu. Die Analysten erwarteten für 2021 Erlöse von 18,75 Milliarden Euro bei einem Gewinn von 5,61 Milliarden Euro.

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Der Blick auf die Prognose wirft allerdings Fragen auf, denn das Management erwartet für das Q1 nur einen Umsatz zwischen 3,3 bis 3,5 Milliarden Euro. Dies würde einem Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal von bis zu 24 Prozent entsprechen und deutlich hinter den Erwartungen der Analysten von 5,2 Milliarden Euro liegen. Aber keine Panik, der Halbleiterboom ist noch nicht beendet, sondern vielmehr der Grund für den auf den ersten Blick schwachen Ausblick.

Denn aufgrund der hohen Nachfrage der Chip-Fertiger nach EUV-Lithografiemaschinen, verlagert der Zulieferer die finalen Tests der Anlagen aus den eigenen Fabriken hin zum Kunden. Dadurch können die Anlagen schneller in Betrieb genommen werden. Auf der anderen Seite kommt es aber deshalb zu Verzögerungen bei der formellen Abnahme, die für die Einbuchung des Umsatzes erforderlich ist.

Laut Management kommt es dadurch im Q1 zu einer Verschiebung bei den Umsätzen in Höhe von zwei Milliarden Euro, die erst in den kommenden Quartalen verbucht werden können. Rechnet man Umsatzverschiebung und Ausblick zusammen liegt die Prognose über den Analystenerwartungen.

Für das Geschäftsjahr 2022 wird zudem mit einem Umsatzzuwachs von rund 20 Prozent gerechnet. Anleger können also mit Erlösen in Höhe von 22,3 Milliarden Euro rechnen. Analysten erwarten aktuell nur 22,1 Milliarden Euro für das laufende Jahr.

Die hervorragende Geschäftsentwicklung von ASML hält damit an und Aktionäre profitieren nicht nur von rasant steigenden Kursen, sondern auch von einer Verdopplung der Dividende auf 5,50 Euro.

Die ASML-Aktie reagiert auf die Jahreszahlen jedoch nur mit einem leichten Plus von 0,9 Prozent. Einen Impuls für den Ausbruch aus der aktuellen Konsolidierungsphase liefert der Bericht damit nicht. Es gilt dennoch: Gewinne laufen lassen, denn die AMSL-Wachstumsstory geht auch 2022 weiter.

ASML (WKN: A1J85V)

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