Apple hat am Dienstag die israelische Entwicklerfirma hinter der Überwachungssoftware Pegasus verklagt. Dabei will der iPhone-Konzern vor Gericht erreichen, dass der NSO Group die Nutzung jeglicher Geräte und Software von Apple verboten wird und zusätzlich eine Entschädigung für das Ausspähen von Nutzern erstreiten.
Mitte Juli hatte ein internationales Journalistenkonsortium berichtet, dass mit Pegasus auch Oppositionelle und Reporter ausgespäht worden seien. Auf Dutzenden Smartphones von Journalisten, Menschenrechtlern, deren Familienangehörigen sowie Geschäftsleuten seien Spuren von Hacker-Angriffen entdeckt worden.
Der Pegasus-Entwickler NSO entgegnete, die Anwendung werde "ausschließlich an Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste von geprüften Regierungen verkauft, mit dem alleinigen Ziel, durch Verhinderung von Verbrechen und Terrorakten Menschenleben zu retten". Apple sieht dies anders und betonte, dass NSO eine inzwischen geschlossene Software-Schwachstelle ausgenutzt habe, um "eine geringe Anzahl" von Nutzern der Geräte des Konzerns anzugreifen.
Der iPhone-Konzern ist dabei nicht das einzige Unternehmen, das Zweifel am Geschäftsmodell der israelischen Software-Entwickler hegt: Bereits seit Jahren läuft eine Klage von WhatsApp gegen NSO. Der zum Facebook-Konzern Meta gehörende Chatdienst wirft der Firma vor, unrechtmäßig seine Systeme ausgenutzt zu haben, um Nutzer zu überwachen. Zudem steht NSO seit Anfang November auf der Sanktionsliste der US-Regierung.
An der Börse legte die Apple-Aktie am Dienstag derweil eine Verschnaufpause von ihrer jüngsten Kursrally ein: Am Montag hatten die Papiere ein neues Rekordhoch bei 165,70 Dollar markiert.
Mit der Klage unterstreicht der iPhone-Konzern seine Ambitionen für einen stärkeren Datenschutz – dies ist ein starkes Signal. Aus Sicht des AKTIONÄR beleibt die Apple-Aktie ein Basis-Investment im Tech-Bereich.
Mit Material von dpa-AFX.
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