Die besser als erwarteten Intel-Zahlen sind für die am Dienstagabend anstehende Q2-Veröffentlichung von AMD ein positives Vorzeichen. Denn insbesondere im PC-Geschäft konnte Intel Anleger und Analysten mit besser als erwarteten Umsätzen überzeugen. Der Blick auf den aktuellen Server-Markt fällt dagegen nicht so rosig aus.
Intel konnte im zweiten Quartal bei seiner PC-Sparte ein sequenzielles Wachstum von 18 Prozent gegenüber dem ersten Quartal verzeichnen und hat damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Lagerbestände seien auf ein gesundes Niveau zurückgekehrt und der Markt bewege sich wieder hin zu einem Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, hieß es im Earnings-Call am Donnerstagabend.
Die Zeiten des CPU-Überangebots dürften damit vorbei sein – und auch die Sorgen einer schwächeren Verbrauchernachfrage in China scheinen sich nicht nennenswert zu materialisieren. Gute Vorzeichen für die AMD-Zahlen am Dienstagabend. Für das Client-Segment erwarten Analysten von AMD übrigens einen Umsatz von 841 Millionen Dollar, was gegenüber dem Q1 ein sequenzielles Wachstum von 13,8 Prozent bedeuten würde.
Beim Blick auf das Server-Geschäft von AMD sind die Ergebnisse des großen Konkurrenten dagegen ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite berichtet Intel von einer stark gestiegenen Nachfrage nach KI-Beschleunigern, die auf der anderen Seite aber die Investitionen in klassische Server-CPUs hemmt. Der klassische Bereich ist aber auch bei AMD ausgeprägter.
Erst neue KI-Beschleuniger wie der MI300 Instinct sollen in der Lage sein, nennenswerte Marktanteile für AMD zu sichern. Bis dahin profitiert hauptsächlich Nvidia vom KI-Chip-Boom. Anleger erwarten von AMD im Data-Center-Segment einen Umsatz von 1,40 Milliarden Dollar, was gegenüber dem Q1 einem Wachstum von 8,1 Prozent entsprechen würde.
Insgesamt erwarten die Analysten Umsätze in Höhe von 5,32 Milliarden Dollar bei bereinigten Gewinnen je Aktie von 0,57 Dollar.
Die Chancen stehen gut, dass AMD die Erwartungen der Analysten übertrifft. Anleger bleiben daher vor den Zahlen investiert. Die AMD-Aktie hat am Freitag aber bereits positiv auf die Intel-Zahlen reagiert und schon etwas Überraschungspotenzial eingepreist.
Spannend bleibt die Prognose für den Server-Markt. Denn die Zukunftsaussichten des attraktiven KI-Portfolios sind hier vielversprechend – Anleger dürften sich hier auf verstärkt auf die Aussagen des Managements konzentrieren.