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03.08.2022 Benedikt Kaufmann

AMD: Top-Zahlen, wäre da nicht diese Prognose

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Es waren starke Zahlen für das zweite Quartal, die AMD am Dienstagabend veröffentlichte. Anstelle von nachbörslichen Kursgewinnen wurden die Anleger aber mit einem Kursverlust von rund sieben Prozent konfrontiert. Der Grund: Mit einer schwachen Prognose für das laufende dritte Quartal hat AMD nicht nur die Analysten enttäuscht.

AMD erzielte im dritten Quartal ein Umsatzplus von 70 Prozent auf 6,55 Milliarden Dollar und lag damit leicht über den Erwartungen der Analysten von 6,53 Milliarden Dollar. Die Gewinne je Aktie kletterten im Vergleich zum Vorjahresquartal um 67 Prozent auf 1,05 Dollar und lagen somit im Rahmen der Schätzungen.

Einzelne Sparten im Überblick

Positiv im zweiten Quartal ist insbesondere die Performance im „Client Segment“ hervorzuheben, wo die Ryzen-Prozessoren für PCs und Notebooks veranschlagt werden. In der Sparte, die damit stark auf Verbraucherelektronik ausgerichtet ist, konnte AMD ein Umsatzplus von 25 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar erzielen.

Eine starke Leistung in einem Quartal, in dem die PC-Lieferungen laut den Marktforschern von Gartner um 13 Prozent zurückgingen. Zum Vergleich: Intel hat vergangene Woche einen Umsatzeinbruch von 25 Prozent in seiner „Client Computing Group“ gemeldet. AMD hat dem großen Konkurrenten damit das neunte Quartal in Folge Marktanteile abgenommen.

Gleiches dürfte auch für das „Datacenter Segment“ rund um die EPYC-Server-CPUs gelten. Hier hat AMD satte 83 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar zugelegt, während Intel um rund 16 Prozent eingebrochen ist. Das Geschäft mit den Cloud-Hyperscalern AWS, Azure und Co läuft weiterhin hervorragend und auch OEMs wie Lenovo oder Cisco setzen vermehrt auf die Server-Chips von AMD.

Im „Gaming Segment“ (Konsolen-SoC, Grafikkarten) erzielte AMD einen Zuwachs von 32 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar. Im „Embedded Segment“ (SoC, FPGA) erzielte der US-Konzern einen Umsatzanstieg von 2.228 Prozent, der sich aber auf die Integration des zugekauften FPGA-Herstellers Xilinx zurückführen lässt. Und hier dürfen Anleger noch mehr erwarten, denn auf dem vergangenen Analystentag hat die Geschäftsführung von möglichen Langfrist-Umsätzen bei der Kombination Xilinx-AMD in Höhe von zehn Milliarden Dollar gesprochen.

Konservative Prognose

Auf diese starken Zahlen folgte allerdings eine leicht enttäuschende Q3-Prognose. AMD erwartet für das laufende Quartal nur Umsätze von 6,5 bis 6,9 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 51 bis 60 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entsprechen würde. Die Analystenschätzung von 6,8 Milliarden Dollar liegt aber am oberen Ende der Spanne.

Die Geschäftsführung begründet ihre Prognose mit einem nun konservativeren Blick auf das PC-Geschäft. Während man zum Jahresanfang noch davon ausging, dass hier einstellige Einbußen am Markt abgefangen werden müssen, geht AMD nun von einem Nachfragerückgang im mittleren Zehnerbereich aus. Für das anhaltend starke Wachstum wird sich damit mehr und mehr auf das starke Datacenter-Segment verlassen.

Hier geht's direkt zum Q3-Bericht von AMD

Investierte Anleger sollten sich von dem nachbörslichen Minus aufgrund der konservativen Prognose nicht abschrecken lassen. Denn AMD outperformt Intel weiterhin und die Aktie bleibt mit einem 23er-KGV von 20 günstig bewertet. Neueinsteiger sollten jedoch vorerst abwarten, da nach dem Run-up von 30 Prozent im vergangenen Monat eine Konsolidierungsbewegung nicht unwahrscheinlich wäre.

AMD (WKN: 863186)

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