Zinswende, Gaming-Schwäche und Krypto-Crash haben die Aktien von AMD und Nvidia 2022 mächtig unter Druck gesetzt. Nvidia hat sein Jahresanfang bisher rund 47 Prozent verloren, bei AMD waren es sogar 57 Prozent. Neue Channel-Checks aus Asien legen nun jedoch die Vermutung nahe, dass Anleger die schlimmste Phase bereits ausgestanden haben könnten.
Die Analysten von Mizuho kamen Anfang Dezember nach sogenannten „Channel Checks“, in denen die Vertriebskanäle genauer unter die Lupe genommen wurden, zu folgender Erkenntnis: Die GPU-Verkäufe im November dürften stärker ausfallen als bisher angenommen. Denn die Experten sind nach ihren Checks der Ansicht, dass die Lagerbestände sich wieder auf zwei bis zweieinhalb Monate normalisiert haben.
Gleichzeitig blicken die Mizuho-Analysten positiv auf das Märzquartal, in welchem sie wieder sequentiell steigende GPU-Verkäufe erwarten. Zum einen, aufgrund des wahrscheinlichen Januar-Releases der RTX 4070 Ti von Nvidia sowie der bereits im Dezember erschienenen Radeon 7900 XTX/XT von AMD. Zum anderen sehen die Experten möglichen Rückenwind auf dem Grafikkartenmarkt durch die hohe Zahl an Gamern, die noch immer auf Vorgängergenerationen setzt. So nutzen beispielsweise 53 Prozent der PC-Spieler auf der Plattform Steam noch immer ältere Nvidia-GPUs.
Es ist ein erster Lichtstreifen am Horizont, der Anleger die jüngsten Horror-Quartalszahlen vergessen lassen könnte. DER AKTIONÄR setzt bei Nvidia bereits auf dies im Artikel angedeutete fundamentale Erholung, die sich charttechnisch bereits abzeichnet. Bei AMD lässt diese charttechnische Erholung noch auf sich warten, gleichzeitig bleibt beim Server-Geschäft die Frage, ob auch hier das sich eintrübende Konjunkturumfeld noch stärker zuschlägt. Bei AMD gilt daher nach wie vor: Abwarten!