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Seit Oktober sind viele Halbleiteraktien kräftig nach oben geklettert. Der Philadelphia Semiconductor Index, der als wichtiger Benchmark die 30 größten US-Halbleiterfirmen umfasst, hat ausgehend von seinem Oktober-Tief satte 47 Prozent zugelegt. Langsam schrillen jedoch die Alarmglocken.
Denn anders als im Corona-Jahr 2021 befindet sich die Chip-Branche heute in einer komplett anderen Situation, da es bei vielen Produkten im Gegensatz aktuell keinen Engpass, sondern vielmehr ein Überangebot bei schwacher Nachfrage gibt. Das betrifft beispielsweise Speicherchips oder CPUs deren Preise infolge der vollen Lager fallen.
Viele Chip-Fertiger haben daher ihre Investitionen in neue Anlagen zurückgefahren oder ihr Produktionsniveau verringert, um das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage wiederherzustellen. Und die Lage bleibt angespannt: Zuletzt wurde beispielsweise vermeldet, dass im ersten Quartal 2023 ein Drittel weniger PCs verkauft wurden als im Vorjahresquartal. Analysten rechnen aufgrund der angespannten Marktsituation daher im laufenden Jahr bei US-Halbleiterunternehmen mit einem Einbruch der Gewinne je Aktie um 25 Prozent.
Gleichzeitig wird Chip-Aktien am Markt aber weiterhin eine hohe Bewertung zugestanden. Der Philadelphia Semiconductor Index weist mittlerweile ein 23er-KGV von 21 auf – nicht weit vom Bewertungshoch im Corona-Jahr 2021, als der Index mit einem KGV von 24 bewertet wurde.
Gegenüber Bloomberg sagte Wedbush-Analyst Matt Bryson, er könne sich nicht erklären, warum sich die Chip-Aktien so stark erholt hätten. Er stellte daher fest: „Die Halbleitererholung wird immer flacher und fortgeschrittener.“
Nach dem starken Kursverlauf der vergangenen Monate könnte den Halbleiterfirmen also nun eine harte Berichtssaison bevorstehen. Und sicher, ein 23er-KGV von 59 für die Nvidia-Aktie scheint auf den ersten Blick zu hoch. Doch DER AKTIONÄR und viele andere Investoren finden dennoch gute Gründe, für den Grafikkartenspezialisten weiterhin bullish zu sein. Zudem muss daran erinnert werden, dass die Nvidia-Aktie auch schon zu deutlich höheren KGVs gehandelt wurde.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
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