Der Chipproduzent AMD hat sich ein weiteres Unternehmen unter den Nagel gerissen. Dieses Mal hat sich der US-Konzern einen Entwickler von programmierbaren Chips einverleibt. Gleichzeitig erhöht AMD durch den Zukauf einmal mehr den Druck auf den Rivalen Intel. Der Deal muss jedoch noch von den Behörden und Aktionären gebilligt werden.
Stolze 35 Milliarden Dollar lässt sich AMD die Übernahme des Chipproduzenten Xilinx kosten. Je Aktie ergibt sich daraus ein Kaufpreis von 143 Dollar. Diesen will AMD dabei komplett mit eigenen Aktien bezahlen. Fortan würden die bisherigen AMD-Aktionäre 74 Prozent halten, der Anteil der Anteilseigner von Xilinx würde bei 26 Prozent liegen.
Kommt der Deal, vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden und Aktionäre, zustande, würde der kombinierte Unternehmenswert bei 135 Milliarden Dollar liegen. Derzeit wird AMD an der Börse mit rund 96,5 Milliarden Dollar bewertet.
Das erhofft sich AMD von dem Deal
Binnen 18 Monaten ab Abschluss der Transaktion rechnet AMD mit einem Synergieeffekt in Höhe von rund 300 Millionen Dollar. Gleichzeitig setzt der US-Konzern mit der Übernahme von Xilinx den Rivalen Intel unter Zugzwang, denn AMD will dank der Technologie von Xilinx auch im Geschäft mit Rechenzentren weiter angreifen und einen breiteren Kundenkreis ansprechen.
Die AMD-Aktie reagierte zunächst verhalten auf die Ankündigung des Deals, notiert inzwischen jedoch leicht im Plus. Eine wichtige Unterstützung befindet sich derzeit bei 73,90 Dollar. Wird diese unterschritten, ist ein Test der 200-Tage-Linie bei 61,19 Dollar wahrscheinlich.
Langfristig dürfte AMD vom Deal profitieren, kurzfristig hat sich das Chartbild zuletzt jedoch deutlich eingetrübt. Bereits investierte Anleger beachten daher den Stoppkurs bei 66,00 Euro (78,10 Dollar).