Alphabet sieht sich wiederholt dem Vorwurf ausgesetzt, die Suchmaschinen-Tochter Google würde ihre Marktmacht beim Thema Online-Werbung missbrauchen. Laut Medienberichten steht das Unternehmen nun in einem Kartell-Verfahren dazu in Frankreich kurz vor der Einigung mit der Wettbewerbsbehörde.
Konkret geht es in dem französischen Fall um die Frage, ob Googles hauseigener Werbeserver dem Online-Anzeigenauktionshaus AdX der Amerikaner gegenüber anderen Auktionsbetreibern bevorteilt.
Wie das Wall Street Journal berichtet und sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen bezieht, wird Alphabet wahrscheinlich eine Geldstrafe zahlen und operative Änderungen vornehmen. Konkret soll die Zusammenarbeit von AdX mit den Werbeservern anderer Unternehmen verbessert werden.
Die vorgeschlagenen Änderungen wären nur in Frankreich verbindlich. Allerdings könnte ein Präzedenzfall geschaffen werden, da Verleger und Ad-Tech-Unternehmen weltweit ähnliche Bedenken über die Funktionsweise von Googles Produkten geäußert haben.
Die Vermittlung des Anzeigenverkaufs ist Teil des Google-Geschäfts, das 2020 gut 13 Prozent von Alphabets Gesamteinnahmen von über 182 Milliarden Dollar ausmachte.
Die Beilegung des Verfahrens könnte den Beginn einer globalen Veränderung der Geschäftspraxis bedeuten. DER AKTIONÄR ist weiter von Alphabet überzeugt. Investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen.