+++ Diese 15 Aktien starten jetzt erst durch +++
Foto: Shutterstock
07.12.2022 Lars Friedrich

Alibaba, Tencent und Co: Top-News für China-Aktien – darum geht es trotzdem abwärts

-%
WANT INDEX (NET RETURN) (EUR)

Eigentlich ist es die ersehnte Nachricht: „China lockert umstrittene Covid-Maßnahmen.“ Allerdings wurde das schon seit einigen Tagen erwartet. Heute fallen die Kurse von Alibaba, Tencent und anderen chinesischen Aktien. Ein klassischer Fall von „Kaufe das Gerücht, verkaufe die Nachricht“, könnte man meinen. Doch es gibt noch einen Grund für den Dämpfer.

Es ist das Ende der Null in der chinesischen Covid-Politik: Nach der größten Protestwelle seit Jahrzehnten in China hat die Regierung in Peking eine Kehrtwende bei ihrer drakonischen Pandemie-Bekämpfung eingeläutet. Ein Zehn-Punkte-Plan sieht Erleichterungen bei Lockdowns, Quarantäne, Testpflicht und Reisen im Land für die 1,4 Milliarden Chinesen vor.

Für Infizierte ohne Symptome oder mit leichten Krankheitsverläufen soll es „grundsätzlich“ möglich sein, auch zuhause in Isolation zu gehen. Nach einer Woche sind dann zwei negative PCR-Tests nötig, um sich wieder frei bewegen zu können. Kontaktpersonen sollen sich fünf Tage zuhause isolieren und dann freitesten können.

Lockdowns sollen sich nur noch auf Gebäude, Wohneinheiten, Stockwerke oder Haushalte beziehen – nicht „willkürlich“ auf ganze Stadtbezirke, Straßen oder gesamte Gegenden ausgeweitet werden, wie der Staatsrat mitteilte. Gesundheitscodes als Nachweis der Unbedenklichkeit oder negative PCR-Tests sollen auch nicht mehr notwendig sein, wenn Menschen zwischen Regionen reisen.

Statt die Zahl der Infektionen mit Gewalt auf null bringen zu wollen, wird China damit wie der Rest der Welt also auch versuchen, mit dem Virus zu leben.

Unterdessen gab es erneut schlechte Wirtschaftsdaten aus China. Die chinesischen Im- und Exporte waren im November stark rückläufig und blieben hinter den Erwartungen zurück. Neben der hohen Inflation belasteten vor allem die Auswirkungen der Null-Covid-Politik, merkte Analyst Christian Henke von IG Markets an. „Die Wachstumslokomotive China verliert an Dampf“, so Henke. Dies schüre erneut Sorgen über die weltweite Konjunktur.

Alibaba Group (WKN: A117ME)

Die Lockerung wurde erwartet, viele Kurzfristanleger dürften darauf spekuliert haben. Nach der starken Aufwärtsbewegung in den vergangenen Wochen ist eine Konsolidierung ohnehin nicht überraschend. Unterdessen leidet die Wirtschaft unerwartet stark. DER AKTIONÄR hatte zuletzt am Montag in einem Plus-Artikel für Heft- und Online-Abonnenten geschrieben: „Weitere Lockerungen dürften bereits zu einem großen Teil eingepreist sein (…) Langfristig orientierte Investoren warten ab, Trader nehmen zumindest einen Teil ihrer Gewinne vom Tisch.“

Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.

(mit Material von dpa-AFX)

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
WANT INDEX (NET RETURN) (EUR) - PKT
WANT Index - PKT
Tencent - €
Xiaomi - €
Alibaba Group - €
Baidu - €
JD.com - €
NetEase - €
Pinduoduo - €
Weibo Corp - €

Buchtipp: Der Freiheitshandel

Politisch und wirtschaftlich ist die demokratische Welt so schwach wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Konzept „Wandel durch Handel“ ist gescheitert. Vielmehr hat es Diktaturen gestärkt und Demokratien untergraben.

 Freie und offene Gesellschaften sind existenziell gefährdet. Der russische Einmarsch in der Ukraine, der brutale Angriff auf Israel, der wieder salonfähig gewordene Antisemitismus und die wirtschaftliche Abhängigkeit von China müssen ein Weckruf für offene Gesellschaften sein. Es braucht jetzt grundlegende Veränderungen.

 Der einzige wirklich transatlantische Medienunternehmer Europas plädiert für einen Kurswechsel in der demokratischen Handelspolitik. Die Gründung eines neuen wertebasierten Bündnisses der Demokratien: Die Freiheitshandelsallianz.

Der Freiheitshandel

Autoren: Döpfner, Mathias
Seitenanzahl: 192
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-953-1

Jetzt sichern Jetzt sichern