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10.04.2021 ‧ Emil Jusifov

Alibaba: Milliardenstrafe – Ruhe bewahren!

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Alibaba

In einem neuen Schlag gegen Alibaba-Gründer Jack Ma haben Chinas Wettbewerbshüter eine Strafe in Höhe von 18 Milliarden Yuan (2,3 Milliarden Euro) gegen den weltgrößten Online-Handelsplattform ver-hängt. Der Konzern habe seine marktbeherrschende Position ausgenutzt, um Händler zu bestrafen, die ihre Waren über konkurrierende Plattformen anbieten wollten, zitierten Staatsmedien am Samstag die Marktaufsichtsbehörde.

Wegen Verstoßes gegen das Kartellrecht wurde die Geldbuße mit vier Prozent des Umsatzes von 2019 in Höhe von 455 Milliarden Yuan festgelegt, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Alibaba teilte mit, die Strafe anzunehmen und die Zusammenarbeit mit den Behörden verstärken zu wollen. Der Konzern werde sein System zur Erfüllung der Regeln stärken und "seine soziale Verantwortung besser erfüllen".

Die Marktaufsicht bemängelte das Vorgehen von Alibaba, Händler zu zwingen, sich exklusiv für seine Plattform zu entscheiden. Die Praxis wird "er xuan yi", übersetzt "wähle eine von zweien", genannt. Damit "beseitigt oder behindert" Alibaba den Wettbewerb, argumentierte die Marktaufsicht in ihrer Entscheidung. Es beeinträchtige die Innovation und Entwicklung der Plattformen. Die Rechte und Inte-ressen der Verbraucher würden geschädigt, hieß es weiter.

Alibaba gerät zunehmend unter Druck

Die ungewöhnlich hohe Strafe der Wettbewerbshüter ist ein weiterer Schlag gegen den mächtigen Alibaba-Konzern, der seine Aktivitäten vom Online-Handel über Finanzdienste bis in Bereiche wie Logistik, Unterhaltung oder Touristik ausgeweitet hat. Seit der einflussreiche Gründer Ma im Herbst bei der Regierung in Ungnade gefallen war, gerät das Unternehmen zunehmend unter Druck.

Anfang November stoppten die Behörden kurzfristig den geplanten Börsengang der Alibaba-Finanztochter Ant Group mit Verweis auf neue Regeln. Es hätte der größte Börsengang aller Zeiten werden sollen. Auch geriet im Dezember die Handelsplattform in den Fokus der Ermittler, als die Kar-tellwächter mit den Untersuchungen wegen unterstellter Monopolverstöße begannen.

Alibaba (WKN: A117ME)

Die hohe Geldstrafe könnte ein Indiz dafür sein, dass Alibaba langsam zu einflussreich für die chinesische Regierung wird. Deswegen will die Regierung mit einer stärkeren Regulierung gegensteuern. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Milliardenstrafe für Alibaba leicht verkraftbar. Allein im letzten Quartal hat der Konzern einen Gewinn von umgerechnet zehn Milliarden Euro erwirtschaftet. Für langfristig ausgerichtete Anleger könnte sich daher eine ausgezeichnete Chance bieten, beim chinesischen E-Commerce-Riesen günstig zum Zuge zu kommen. Investierte bleiben dabei.

(Mit Material von dpa-AFX)

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