Unter den Gaming-Aktien zählt heute Activision Blizzard mit einem Kursverlust von 4,3 Prozent zu den großen Verlierern. Die Aktie hat dabei nicht nur an einem schwachen Gesamtmarkt zu knabbern, sondern muss sich auch noch mit einem Ermittlungsverfahren der SEC herumschlagen.
Die Wertpapieraufsicht hat laut dem Wall Street Journal eine weitreichende Ermittlung gestartet, die sich insbesondere dagegen richtet, wie Activision Blizzard auf die Sexismus-Vorwürfe und die Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz reagiert hat.
Die SEC hat bereits mehrere Geschäftsführer und auch den CEO Bobby Kotick vorgeladen. Gleichzeitig wurde die Einsicht in Dokumente wie die Protokolle der Aufsichtsratssitzungen, Personalakten von sechs Angestellten oder mehrere Auflösungsverträge angefordert. Activision Blizzard will laut einer Sprecherin mit den Behörden zusammenarbeiten.
Die Ermittlungen der SEC sind nach der Klage der Kalifornischen "Behörde für faire Bezahlung und Wohnraum" das zweite Mal, dass der Staat gegen vermeintlich illegale interne Praktiken bei Activision Blizzard vorgeht. Dass jetzt auch die SEC ermittelt, wirft einen Schatten voraus und wird wohl nicht dafür sorgen, dass Anleger den Sexismus-Skandal abhaken können.
DER AKTIONÄR bleibt der Meinung, dass die jüngsten Vorkommnisse keine langfristigen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung von Activision Blizzard haben dürften. Wie sich die Aufarbeitung des Skandals kurzfristig auswirkt, insbesondere hinsichtlich der Zusammenarbeit der einzelnen Teams und des internen Betriebsklimas, lässt sich dagegen nicht abschätzen.