Ein Blick auf den Chart von Activision Blizzard lässt tief blicken. 28 Prozent Kursverlust seit dem Allzeithoch, ein Sexismus-Skandal und Unsicherheiten in der Spiele-Pipeline schreckten viele Anleger ab. Analysten sehen das jedoch ganz anders.
Es scheint, als würden Analysten und viele Anleger über verschiedene Unternehmen sprechen. Während der Markt verkauft, stufen mehr als 90 Prozent der von Bloomberg gelisteten Analysten Activision Blizzard als klaren Kauf ein, der Rest rät zum Halten, kein Experte zum Verkauf.
Die Analysten sehen das Ziel bei 113 Dollar – verglichen mit dem aktuellen Kurs von 74,96 Dollar würde dies ein Kurspotenzial von über 50 Prozent bedeuten.
Schlechte Nachrichtenlage
Seit dem Hoch im Februar ging es nur bergab für Activision Blizzard. Ein Grund dafür ist sicherlich der aktuell eher schwache Gaming-Markt und neue Gesetzte aus China, die die Spielzeit minderjähriger Zocker einschränken sollen. Dies hat zwar kaum Auswirkungen auf die Geschäfte von Activision Blizzard – auf das Sentiment der Anleger dagegen schon.
Der größte Kursdrücker ist jedoch die weitreichende Ermittlung der SEC gegen das Unternehmen. Noch sind ihre Folgen nicht zu beurteilen und neben den laufenden Klagen tragen sie sicher nicht dazu bei, dass Anleger den Sexismus-Skandal abhaken können.
DER AKTIONÄR positioniert sich bei Activision Blizzard auf der Seite der Analysten und bleibt der Meinung, dass die kurzfristigen Probleme keine Auswirkungen auf den langfristigen Erfolg des Entwicklerstudios haben werden. Anleger sollten jedoch den Stoppkurs von 61 Euro (71,63 Dollar) beachten, um ihre Verluste zu begrenzen. Empfohlen wurde die Aktie von Activision Blizzard in Ausgabe 47/20 zu einem Preis von 64,51 Euro.