Negativ-Nachrichten und ein heftiger Kursverlust geben aktuell den Anlegern von Activision Blizzard zu denken. Wer jetzt verkauft und sich als Value-Investor sieht, macht jedoch einen Fehler. Denn es gilt: „Buy on Bad News!“
Auch Activision Blizzard ist von den jüngsten Gaming-Regulierungen der chinesischen Regierung betroffen – beispielsweise aufgrund seines Mobile-Hits „Call of Duty: Mobile“. Ein Umgehen der Spielzeit-Beschränkung wird für Minderjährige schwierig, da neben dem Personalausweis zur Anmeldung die Tencent-Tochter TiMi, die das Smartphone-Game entwickelt hat, die Gesichtserkennung des Smartphones nutzt, um den aktiven Nutzer mit einer staatlichen Datenbank abzugleichen.
Analysten zufolge dürften die neuen Beschränkungen die US-Gaming-Firmen wie Activision Blizzard jedoch kaum treffen. Denn laut Jefferies stammen höchstens fünf Prozent der Einnahmen aus China und selbst bei Tencent machen Minderjährige nur rund drei Prozent der Erlöse aus. Zudem richtet sich beispielsweise die Shooter-Reihe „Call of Duty“ klar an eine ältere Zielgruppe.
Günstiges Wachstum
Für die Aktie von Activision Blizzard ist die Gaming-Regulierung nach den Sexismus-Vorwürfen damit der nächste Kursschock, der kaum langfristige Auswirkungen auf die Geschäfte haben dürfte. Entsprechend erwarten die Analysten weiterhin ein starkes Wachstum vom US-Konzern.
So soll angetrieben von der starken Performance der Kernfranchises – allen voran „Call of Duty“ – im laufenden Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 8,6 Prozent auf 8,78 Milliarden Dollar erzielt werden. Die Gewinne je Aktie dürften sogar um ein Drittel auf 3,81 Dollar steigen.
Das sind starke Prognosen angesichts der jüngsten Kursverluste rund um die Negativ-Nachrichten. Die Folge: Die Aktie von Activision Blizzard ist aktuell ein echtes Schnäppchen. Während das US-Papier im historischen Durchschnitt der letzten Jahre mit einem KGV von rund 29 bewertet wurde, steht für 2022 aktuell ein KGV von 18 auf dem Zettel.
Sicherlich bremst das politische Umfeld in China den aktuell forcierten Mobile-Push, der insbesondere auf die asiatischen Märkte zugeschnitten ist. Doch Anlegern, denen Qualitäts-Marken, langfristiges Wachstum, attraktive Cash-Flows und eine fundamental günstige Bewertung wichtig sind, sind bei der Aktie von Activision Blizzard weiterhin goldrichtig.
DER AKTIONÄR empfiehlt: Trotz der jüngsten Negativ-Nachrichten und Kursverluste sollten Anleger die Flinte nicht ins Korn werfen, sondern eher antizyklisch handeln und über Nachkäufe nachdenken.