Nach einer Kurserholung zum Handelsauftakt gehört die Aktie von Activision Blizzard schon wieder zu den schlechtesten Werten an der Nasdaq. Das Wall Street Journal hat schwere Geschütze gegen den Vorstand des Videospieleherstellers aufgefahren und damit für ein Beben gesorgt. Noch zwei Dollar tiefer und die Aktie droht ins Bodenlose zu stürzen.
Der Bericht besagt, dass CEO Bobby Kotick seit Jahren über Vorwürfe wegen sexuellen Fehlverhaltens im Unternehmen informiert war, aber nichts dagegen unternahm oder gar dem Aufsichtsrat meldete. Zudem soll er selbst eine Mitarbeiterin bedroht haben. Die Geschichte des Wall Street Journal beschreibt auch Vergewaltigungsvorwürfe in einem der Activision-Studios.
Kotick sei über die Vorfälle in den Jahren 2016 und 2017 sowie über eine außergerichtliche Einigung informiert worden, habe die aber nicht an den Aufsichtsrat gemeldet.
Die Zeitung zitiert Interviews, Unternehmens-E-Mails, behördliche Anfragen und andere interne Dokumente, die belegten, dass Kotick vom Fehlverhalten der Mitarbeiter in vielen Teilen des Unternehmens wusste. Das Blatt berichtet weiter von Fällen, in denen Kotick selbst Misshandlung vorgeworfen wird.
Idee gut, Timing schlecht – die Short-Spekulation auf Activision ist leider nicht aufgegangen, da der Schein zwischenzeitlich den Knock-out erreichte. Grundsätzlich sollten Anleger die Finger von der Aktie lassen. Neben den Problemen bei seinen Blockbuster-Spielen dürften diese Vorwürfe den Kurs weiter belasten.