Amazon ist der größte Online-Händler der westlichen Welt. Konzernchef Andy Jassy verfügt über daher Einblicke in das Marktgeschehen, von denen andere Marktbeobachter nur träumen können. Im Interview mit CNBC erklärte der Amazon-Chef nun, wie sich die Trump-Zölle auf die Produktpreise auswirken könnten.
Zur Erinnerung: US-Präsident Donald Trump hat am Mittwochabend die Zölle auf China-Importe von 104 auf 125 Prozent angehoben. Dadurch geraten insbesondere E-Commerce-Unternehmen aus Fernost unter Druck: Für die Aktie der Temu-Mutter PDD Holdings ging es am wahrscheinlich besten Handelstag seit dem Ende des zweiten Weltkriegs nur um 0,18 Prozent nach oben. Die Amazon-Aktie schnellte hingegen um zwölf Prozent nach oben und machte damit einen Großteil der Verluste der vergangenen Tage wett.
Zudem sieht sich der Konzern für die Zukunft gut gewappnet: Amazon habe bereits im Vorfeld der Zölle „strategische Vorratskäufe“ getätigt und die Bedingungen für einige Bestellungen neu zu verhandeln, um die Preise auf seiner Website niedrig zu halten, wie das Unternehmen in einem am Morgen veröffentlichen Brief an die Aktionäre schrieb.
Außerdem registriere der US-Onlinehändler Anzeichen für einen Verbraucheransturm, da sich die Konsumenten – in Erwartung von Preiserhöhungen – mit einigen Artikeln eindecken würden. Die Sorge der Verbraucher scheint dabei nicht unberechtigt. Gegenüber CNBC erklärte Amazon-Chef Jassy: „Ich denke, sie (gemeint sind die Verkäufer auf der Amazon-Plattform, Anm. d. Red.) werden versuchen, die Kosten weiterzugeben.“ Den Grund für die voraussichtlich bevorstehenden Preiserhöhungen könne er gut nachvollziehen, denn viele Händler hätten je nach Ursprungsland „nicht mal eben 50 Prozent Marge“, um zusätzliche Zölle abzufedern.
Die Amazon-Aktie startete mit einem Abschlag von rund drei Prozent in den US-Handel. Nach dem starken Kursanstieg am Vortag war dies jedoch keine Überraschung. Die Aktie ist auch Teil des Magnificent 7 Index. Dieser vereint die sieben Tech-Schwergewichte Nvidia und Tesla sowie die fünf GAFAM-Werte Meta, Alphabet, Microsoft, Amazon und Apple. Weitere Infos zum Index finden Sie hier.
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