Die Durststrecke bei Vodafone scheint zu Ende zu sein. Starke Quartalszahlen verleihen der Aktie des britischen Telekomkonzerns am Montag neuen Schwung, nachdem sich der Kurs zuletzt bereits deutlich erholt hatte. Bereits im ersten Quartal könnte der Börsengang von Vantage Towers weitere Werte heben.
Das zweite Geschäftsquartal fiel bei Vodafone deutlich besser aus als von Experten erwartet. Der wichtige Serviceumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr organisch nur um 0,4 Prozent auf 9,31 Milliarden Euro. In diesen Erlösen sind keine Einnahmen aus dem Verkauf von Endgeräten wie Smartphones und Tablets einberechnet. Im ersten Geschäftsquartal hatte Vodafone noch deutliche Einbußen hinnehmen müssen, etwa weil Roaming-Umsätze infolge der Corona-Reiserestriktionen fehlten.
Im Geschäftsjahr 20/21 (bis Ende März) rechnet Konzernchef Nick Read nun mit einem um Sondereffekte bereinigten EBITDA in Höhe von 14,4 bis 14,6 Milliarden Euro. Bislang war das Unternehmen davon ausgegangen, das Vorjahresergebnis von 14,5 Milliarden Euro maximal halten zu können, hatte aber auch einen leichten Rückgang als möglich erachtet. Zudem kündigte Vodafone an, seinen Aktionären eine Zwischendividende von 4,50 Cent je Aktie auszahlen zu wollen – also so viel wie vor einem Jahr.
Es gebe deutlich mehr positiv hervorzuheben als zu bemängeln, kommentierte UBS-Analyst Polo Tang die Zahlen. So habe sich unter anderem die Zahl der Kabelverträge in Deutschland gebessert und die Geschäfte in Spanien hätten sich stabilisiert. Neben Spanien hatte Vodafone auch in Italien infolge der Corona-Restriktionen die größten Rückgänge beim Mobilfunk-Umsatz hinnehmen müssen, fügte Michael Hewson von CMC Markets hinzu.
IPO im ersten Quartal
Unterdessen gab Vodafone am Montag bekannt, dass der Börsengang seiner europäischen Funkturmsparte Vantage Towers im Plan liege. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte bereits unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass das Unternehmen mit dem IPO vier Milliarden Euro einnehmen wolle. Der Börsengang in Frankfurt solle im ersten Quartal des kommenden Jahres erfolgen.
Das operative Geschäft von Vodafone hat sich erholt. Auch an der Börse geht es wieder aufwärts. Die Bewertung lässt weiter Luft nach oben. Gerade der Börsengang von Vantage Towers könnte für höhere Kurse sorgen. Wer investiert ist, bleibt dabei.
Mit Material von dpa-AFX
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Vodafone.