Was hoch steigt, kann tief fallen. Das altgediente Börsensprichwort trifft derzeit perfekt auf die Aktien in Verbindung mit dem Quantum Computing zu . Am Montag setzen die Aktien von D-Wave, Rigetti oder IonQ ihren Korrekturmodus fort und verlieren teilweise mehr als 30 Prozent an Wert. Sollte man jetzt Stücke einsammeln?
Der Hype um Quantencomputer-Aktien ist für altgediente Börsianer nichts Neues. Das war bei Internet-Aktien im Jahr 2000 nicht anders als bei Wasserstoff-Aktien vor Corona oder Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz in den vergangenen beiden Jahren.
In der Anfangsphase steigen die Kurse in diesen Branchen schier ins Unermessliche, Kursexplosionen um 1.000 Prozent oder mehr sind da keine Seltenheit. Irgendwann setzen dann Gewinnmitnahmen ein und die Unternehmen wie die Anleger kommen auf den Boden der Tatsachen zurück. Erst nach einer gewissen Zeit zeigt sich, wer in einer neuen Technologie die größten Überlebenschancen hat und bei dem die Aussicht auf nachhaltige Profitabilität am besten ist. Diese Werte werden dann erneut im Kurs klettern und sich langfristig am Aktienmarkt halten.
Die Quanten-Aktien wie D-Wave, Rigetti Computing oder IonQ scheinen die erste Hypephase hinter sich zu haben. Die Kursverluste seit den Höchstständen beziffern sich – nach dem starken Minus zum Wochenauftakt – auf über 60 Prozent bei den beiden Erstgenannten. IonQ hat sich "nur" halbiert.
Wo die Aktien einen Boden finden könnten, lässt sich angesichts der Abwärtsdynamik schwer sagen. D-Wave hat eine wichtige Unterstützung bei 3,15 Dollar, Rigetti bei 3,40 Dollar und IonQ bei 20 Dollar. Die Kurse könnten folglich noch einmal um 20 bis 30 Prozent fallen, ehe eine Gegenbewegung unter charttechnischen Gesichtspunkten mehr als überfällig wäre.
Die jüngste Korrektur zeigt, wie anfällig der Markt für spekulative Bewegungen ist. Während das langfristige Potenzial des Quanten-Computings unbestritten ist, fehlen derzeit klare Anwendungsfälle, die eine breite kommerzielle Nutzung rechtfertigen. DER AKTIONÄR hatte deshalb zu Gewinnmitnahmen geraten. Ein Griff ins fallende Messer ist nicht empfehlenswert.