Gestern hat Salesforce seine Zahlen zum dritten Quartal präsentiert. Diese fielen insgesamt solide aus. Doch die Investoren störten sich an der hohen Kaufsumme für die Übernahme von Slack. Aktuell verliert die Aktie von Salesforce rund sieben Prozent.
Insgesamt steigerte Salesforce seinen Umsatz im dritten Quartal um 19 Prozent auf 5,42 Milliarden Dollar (Analystenkonsens: 5,25 Milliarden). Die Abo- und Supporterlöse kletterten um 20 Prozent auf 5,09 Milliarden. Der Gewinn je Aktie betrug 1,15 Dollar, der Konsens lag bei lediglich 0,75 Dollar.
Prognose angehoben
Auch der Ausblick von Salesforce kann sich durchaus sehen lassen. Salesforce hat seine Jahresprognose angehoben und erwartet jetzt Umsätze von 21,1 bis 21,11 Milliarden Dollar (zuvor: 20,7 bis 20.8 Milliarden) und einen Gewinn je Aktie von 4,62 bis 4,63 Dollar (zuvor: 3,72 bis 3,74 Dollar). In beiden Fällen lag Salesforce deutlich über den Erwartungen.
Zuviel für Slack bezahlt?
Für Verunsicherung bei den Anlegern sorgte insbesondere, dass Salesforce über 27,7 Milliarden Dollar für den Anbieter von Bürokommunikationssoftware Slack zahlen möchte. Damit zahlt Salesforce das 31-fache des Umsatzes, welchen Slack 2021 erzielen soll. Bei Zoom, dem unmittelbaren Wettbewerber von Slack, beträgt das 2021er-KUV 46. Allerdings wächst Slack auch nicht so stark wie Zoom.
Es wird folglich in Zukunft darauf ankommen, ob es Salesforce schafft, das Wachstum von Slack auf hohem Niveau zu halten beziehungsweise dieses zu beschleunigen. Aus Sicht des AKTIONÄR ist dies durchaus möglich, denn Salesforce verfügt über einen viel größeren finanziellen Spielraum zur Beschleunigung des Nutzerwachstums der Slack-Software als Slack selbst.
Große Synergieeffekte
Zudem kann Salesforce dabei auf seine bestehende Kundenbasis zurückgreifen und dort im Kontext seines bisherigen Produkt-Angebots Slack integrieren. Im Gegenzug kann Salesforce auch die über 130.000 zahlenden Slack-Nutzer als Kunden für seine CRM-Software gewinnen.
Die Übernahme von Slack bietet Salesforce somit sehr große Synergieeffekte und könnte die Umsätze des Cloud-Anbieters deutlich in die Höhe schrauben. Mark Benioff geht sogar davon aus, dass sein Unternehmen mit Hilfe des Slack-Deals schon bald das langersehnte Ziel von 50 Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr erreichen wird (also mehr als doppelt so viel als Salesforce 2020 erlösen soll).
DER AKTIONÄR bewertet sowohl die Zahlen als auch den Slack-Deal von Salesforce sehr positiv und empfiehlt Anlegern, den Rücksetzer bei der Salesforce-Aktie zum Kauf zu nutzen. Investierte bleiben dabei.