An der Börse wächst die Verunsicherung, vor allem die stark gelaufenen Tech-Aktien stehen unter massivem Druck. Bei Börsenliebling Nvidia geht es heute Morgen in Frankfurt erneut zweistellig ins Minus – angeblich soll sich die Markteinführung eines neuen KI-Chips wegen eines Designfehlers um Monate verzögern.
Ein kürzlich entdeckter Designfehler soll die Verspätung der KI-Chips B200 der "Blackwell"-Reihe verursachen, berichtet The Information unter Berufung auf Insider. Nvidia hätte ihre Kunden informiert, dass sich die gesamte Chipreihe um mindestens drei Monate verzögern werde. Der Fehler sei von Chiphersteller TSMC während der Produktion festgestellt worden.
Quellen, darunter ein Microsoft-Mitarbeiter und weitere anonyme Insider, teilten The Information mit, dass die Auslieferung der neuen Blackwell-Architektur im ersten Quartal 2025 zu erwarten sei. Anfang des Jahres präsentierte NVIDIA die neue Chipreihe auf der Messe GTC 2024 und kündigte an, dass diese im Laufe des Jahres verfügbar sein würde.
Bisher hat sich Nvidia nicht offiziell zu den Gerüchten geäußert. Gegenüber The Verge erklärte das Unternehmen lediglich, dass die Produktion in der zweiten Jahreshälfte hochgefahren wird. Sollte sich die Verzögerung bestätigen, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf KI-Projekte von großen Unternehmen wie Meta, Microsoft und Google haben, die laut The Information milliardenschwere Verträge mit Nvidia abgeschlossen haben.
Die Aktie von Nvidia zerlegt es heute Morgen weiter. Zur Stunde notiert sie bei etwa 85 Euro und damit mehr als zwölf Prozent im Minus, nachdem sie schon im Bereich von 82 Euro ein neues Verlaufstief markiert. In Euro beläuft sich die Marktkapitalisierung auf nur noch 2,08 Billionen, nachdem es in der Spitze über 3,2 Billionen waren.
Die Gerüchte zu Nvidia kommen natürlich zur Unzeit. In einer Phase, in der ohnehin Tech-Aktien angeschlagen sind, verstärken sie den Abgabedruck. Es droht jetzt ein Test der 200-Tage-Linie bei etwa 75 Euro. Mit dem Kurssturz heute Morgen ist Nvidia auch im AKTIONÄR ausgestoppt (85 Euro). Damit verbleibt ein Plus seit Erstempfehlung von 567 Prozent. Vor einem Neueinstieg müssen sich erst die Gemüter beruhigen.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.