Nach einem Schlusskurs via Tradegate am vergangenen Freitag bei 3,26 Euro schoss die Aktie des kleinen Walldorfer IT-Dienstleisters am Montag zeitweise bis auf 4,86 Euro nach oben und ging schließlich bei 4,20 Euro in den Feierabend – ein Tagesplus von fast 30 Prozent. Doch schon einen Tag später rauscht die RealTech-Aktie wieder in die Tiefe. Und nun?
"Kleine Konsolidierung", "bin gerade am überlegen, ob ich nachkaufen soll", "was ist los? Ist Euch die Luft ausgegangen?" - so oder so ähnlich lauten die Reaktionen heute in den Foren rund um die RealTech-Aktie. Die sich dort treffenden Trader suchen an der Börse das schnelle Glück. Vermeintlich günstige, marktenge Werte wie RealTech bieten den Zockern geeignete 'Opfer'. Recht unbedarfte User erhoffen sich ähnlich spektakuläre, kurzfristige Kurssprünge wie bei den sogenannten Meme-Aktien GameStop oder AMC.
Doch die Börse ist kein Casino. Hinter den Kursentwicklungen stecken Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften wollen. Und das ist bei RealTech noch nicht der Fall. Zwar hofft der Dienstleister für SAP-Programme, in diesem Jahr die Gewinnschwelle zu erreichen. Doch wenn überhaupt, wird sich das Ganze im kleinsten Bereich abspielen.
Jedenfalls sind die aktuellen Kurse mikroökonomisch nicht gerechtfertigt. Den Zockern scheint das egal zu sein. Sie hoffen auf genügend Käufer, die den Kurs zeitweilig nach oben treiben - und steigen nach kurzer Zeit wieder aus. Die weniger "schlauen" Anleger hoffen auf weitere Gewinne. Und warten... Doch wer am Montag zu Höchstpreisen eingestiegen ist, muss nun Verluste von rund einem Drittel beklagen.
Kursentwicklungen wie die aktuelle bei RealTech haben nichts mit den fundamentalen Basics des kleinen Unternehmens (Jahresumsatz 2020: 9,3 Millionen Euro) zu tun. Versuche, via Internet-Forum wie WallStreetBets oder finanztrends die marktengen Aktien zu pushen, versanden meist nach wenigen Stunden oder Tagen. Zurück bleiben meist enorme finanzielle Verluste für die weniger informierten oder unerfahrenen Trader.
DER AKTIONÄR rät Anlegern, dem Zocker-Treiben lieber von der Seitenlinie aus zuzuschauen. Und wer nicht hören will, sollte seine Orders unbedingt eng limitieren.
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