Facebook hat Indien fest im Griff. Die dominante Marktstellung will der US-Konzern jetzt nutzen und plant einen Payment-Dienst für WhatsApp.
Das zu Facebook gehörende WhatsApp zählt in Indien über 400 Millionen Nutzer. Das hat der Messenger-Dienst im Rahmen einer Konferenz am Freitag bestätigt. Damit ist der Subkontinent der wichtigste Markt für WhatsApp. Beinahe jeder Inder mit einem Smartphone – das sind rund 450 Millionen – nutzt damit den Messenger-Dienst.
Auf der gleichen Pressekonferenz in Neu-Delhi hat WhatsApp-Chef Will Cathcart zudem einen Bezahldienst angekündigt. Nachdem WhatsApp Pay bereits seit 2018 in Indien getestet wurde, soll der Bezahldienst Ende dieses Jahres für den wichtigen Markt erscheinen.
Digitale Zahlungsmöglichkeiten via Smartphone sind in Indien eine echte Alternative und verfügen über großes Wachstumspotenzial, denn ein Großteil der Bevölkerung hat kein Bankkonto. Der WhatsApp-Dienst soll jedoch erst dann werden, wenn er den Vorgaben der Reserve Bank of India entspricht.
Einen Start-Ziel-Sieg sollten Facebook-Anleger jedoch nicht erwarten. Die Konkurrenz von Amazon Pay, Google Pay oder Paytm ist schon am Markt und kämpft – ebenfalls gut finanziert – um Marktanteile.
Diversifizierte Geschäfte, die nicht nur aus Werbeeinahmen Umsatz generieren, hat Facebook dringend nötig. Langfristig dürfte sich die Monetarisierung von WhatsApp damit auch auf die Facebook-Aktie auswirken.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nach-folgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.