Facebook senkt im Geschäft mit VR-Brillen mit einer deutlichen Preissenkung vor. Das neue Modell der Brille Oculus Quest, die ohne einen zusätzlichen Computer auskommt, wird in den USA 299 Dollar kosten - 100 Dollar weniger als die Vorgängerversion, wie Facebook am Mittwoch ankündigte. In Deutschland wird das Gerät zunächst nicht verfügbar sein, weil Facebook mit einer bisher nicht näher genannten Regulierungsbehörde streitet.
Die Oculus Quest 2 kommt in den USA am 13. Oktober auf den Markt. Sie wiegt weniger als das Vorgängermodell und hat einen neuen Chip. Dieser wurde vom Halbleiter-Konzern Qualcomm speziell für die Anzeige virtueller Realität (VR) entwickelt, bei der Nutzer in digitale Welten eintauchen können. Für ein besseres Bild soll ein neues LCD-Display mit 50 Prozent Bildpunkten sorgen. Das erste Quest-Modell hatte zwei getrennte Bildschirme mit OLED-Technologie.
Als neue Anwendungsmöglichkeit stellte Facebook "Infinite Office" vor - einen virtuellen Arbeitsplatz, bei dem man große Computer-Bildschirme in der Brille angezeigt bekommt. Vom Zubehör-Anbieter Logitech kommt eine Tastatur dafür - die Nutzer sollen in der Brille ihre tippenden Finger sehen können. Die Funktion soll zunächst testweise auf der Quest 2 verfügbar sein.
In Deutschland hatte Facebook Anfang September den Verkauf der Oculus-Brillen vorerst eingestellt. Es stünden Gespräche mit Regulierern an, teilte das Online-Netzwerk ohne weitere Angaben mit. Der Schritt folgte auf die Ankündigung, dass Käufer neuer Geräte - und ab 2023 alle Nutzer - sich mit ihren Facebook-Accounts anmelden müssen. Bisher gab es separate Oculus-Profile, die nicht unbedingt mit den Facebook-Daten verknüpft werden mussten.
DER AKTIONÄR bewertet die Preissenkung bei Oculus Quest positiv. Das ist der erste Schritt um die beliebte VR-Brille zum Massenprodukt zu machen. Dies könnte - ähnlich wie bei Apples Preissenkungen im Smartphone-Geschäft - zu deutlich höherer Nachfrage führen. Facebook bleibt ein Basisinvestment.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.