Die gute Entwicklung der ersten neun Monate lässt die Deutsche Telekom ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr deutlich erhöhen. Für 2020 solle nun ein bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nach Leasingkosten (adjusted Ebitda AL) von mindestens 35 Milliarden Euro statt wie zuvor rund 34 Milliarden Euro erreicht werden, teilte der DAX-Konzern am Donnerstagmorgen in Bonn mit. Der freie Barmittelzufluss (Free Cashflow AL) liege nun bei sechs Milliarden Euro (zuvor 5,5). Angetrieben wurde die Prognoseanhebung von den Quartalsergebnissen der Tochter T-Mobile US.
T-Mobile US durchbrach im dritten Quartal 2020 die Schallmauer von 100 Millionen Kunden. Mit 2,0 Millionen neuen Kunden zwischen Juli und September stieg die Gesamtzahl der Kunden der Nummer zwei auf dem amerikanischen Mobilfunkmarkt auf 100,4 Millionen. Getrieben von der Sprint-Übernahme stiegen die Finanzkennzahlen deutlich. Beim Umsatz gab es ein Plus von 74,2 Prozent auf 19,4 Milliarden Dollar. Das bereinigte EBITDA AL kletterte um 119,3 Prozent auf 7,0 Milliarden Dollar.
Die Telekom misst ihren Erfolg im Tagesgeschäft an dem bereinigten Ebitda AL. Dabei rechnet sie die Effekte einer geänderten Leasingbilanzierung heraus, die das operative Ergebnis im historischen Vergleich aufblähen würde. Das bereinigte operative Ergebnis war im dritten Quartal mit 9,7 Milliarden Euro fast 50 Prozent größer als noch vor einem Jahr. Beim Umsatz schaffte der Konzern ein ordentliches Plus um 32 Prozent auf 26,4 Milliarden Euro.
„Die Deutsche Telekom zeigt Stärke“, sagte Vorstandsvorsitzender Tim Höttges. „Wir erhöhen unsere Prognose dank guter Geschäfte auf beiden Seiten des Atlantiks. Und wir können das, obwohl auch wir in einigen Bereichen die Auswirkungen der Pandemie spüren.“
Die Aktie der Deutschen Telekom legt am frühen Morgen bei Lang & Schwarz deutlich zu. Bereits in den vergangenen Tagen kannte das Papier fast nur eine Richtung: die nach oben. DER AKTIONÄR empfiehlt, die Gewinne laufen zu lassen.
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(Mit Material von dpa-AFX)