Das Mediengeschäft von Amazon wird für den Bezos-Konzern immer bedeutender. So schätzt die Needham-Analystin Laura Martin, dass dieses Segment von Amazon mindestens genauso viel wert ist wie die AWS Cloud – der größte Wachstumstreiber des E-Commerce-Giganten. Da erscheint es nur logisch, dass Amazon nach neuen lukrativen Deals in der Mediensparte sucht.
Laut dem Wall Street Journal plant Amazon das Podcast-Start-up Wondery zu übernehmen. Wondery hat unter anderem bereits solche erfolgreichen Podcasts wie “Bunga Bunga,” “Dirty John” und “Dr. Death" produziert. Die Kaufsumme soll sich dabei auf über 300 Millionen Dollar belaufen. Angesichts der gewaltigen Finanzkraft des Bezos-Konzerns, sollte der Deal für Amazon locker zu stemmen sein.
Einnahmequellen von Wondery
Zuletzt wurde Woundery im Rahmen einer Finanzierungsrunde mit 100 Millionen Dollar bewertet. Laut dem Wall Street Journal wird Wondery in diesem Jahr über 40 Millionen Dollar umsetzen. 75 Prozent sollen dabei aus Werbeerlösen stammen. Der Rest verteilt sich auf andere Einnahmequellen wie TV-Lizenzen sowie externe und hausinterne Abo-Dienste.
Die Übernahme von Wondery wäre für Amazon ein großer Achtungserfolg. Denn Interesse an der Akquisition des Start-ups hatten bereits Apple und Spotify gezeigt. Zeitgleich würde Amazon sich damit ein Standbein im hochspannenden Podcast-Markt aufbauen.
Wie lukrativ dieser Markt ist, ist zum Beispiel an den Milliarden-Umsätzen und hohen Wachstumsraten des Audio-Streaming-Dienstes Spotify zu sehen. Dabei kann Amazon Wondery problemlos in seinem riesigen Ökosystem integrieren. Allein die Zahl der Amazon-Prime-Nutzer beläuft sich aktuell auf über 150 Millionen.
Amazon bleibt unverändert ein Basisinvestment des AKTIONÄR.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Amazon.