In den USA ist heute Martin Luther King Day, das heißt, die US-Börsen haben geschlossen. Entsprechend gelassen präsentieren sich die deutschen Anleger in Frankfurt – nach 90 ruhigen Handelsminuten notiert der DAX 25 Pünktchen höher als am Freitag. Wahrscheinlich wird der Tag insgesamt ohne größere Schwankungen über die Bühne gehen.
Blickt man auf die Handelstage seit Jahresbeginn, braucht sich der DAX vor der übermächtigen Wall Street gar nicht verstecken. Der deutsche Leitindex hat seit dem 1. Januar rund acht Prozent zugelegt. Der Dow Jones kommt "nur" auf eine Performance von x,x Prozent. Diese Entwicklung passt ins Bild, das viele Experten für 2023 zeichnen. Weil europäische Blue Chips günstiger bewertet sind als ihre US-Kollegen, sollte man auf dem alten Kontinent investieren.
Technisch betrachtet hat der DAX mit dem Sprung über 15.000 ein frisches Kaufsignal generiert. Er ist damit in die Handelsspanne zurückgekehrt, die zwischen März 2021 und Februar 2022 Gültigkeit hatte, nämlich die zwischen 15.000 und 16.000. Es wäre aber vermessen zu erwarten, dass der DAX jetzt in einem Zug bis an den oberen Rand der Range steigt, dazu ist er in den vergangenen drei Monaten einfach zu schnell zu stark gestiegen.
Manche Indikatoren deuten an, dass der Markt überkauft und daher fällig für eine Konsolidierung ist. Jedoch steht jetzt die Berichtssaison an, die den Markt weiter beflügeln könnte. Sollten die Ergebnisse deutlich stärker sein als erwartet, kann der DAX in den nächsten Wochen auch noch bis 15.500 steigen.
Anleger, die Long-Position im DAX halten, sollten die Gewinne laufen lassen.