Zum Ende eines trüben Börsenmonats nimmt die Wall Street am Freitag noch einmal einen Stabilisierungsversuch. Von einem nachhaltigen Turnaround ist der US-Aktienmarkt jedoch meilenweit enfernt. Mehr als sieben Prozent hat der Dow Jones im September aktuell bis zum Vortagesschluss verloren, womit der September seinem Image als schwacher Börsenmonat alle Ehre macht.
Rund eine Dreiviertelstunde nach dem Handelsstart in New York notiert der Dow Jones rund 0,3 Prozent schwächer bei 29.147 Punkte. Der marktbreite S&P 500 tritt derweil nahezu unverändert auf der Stelle bei 3.640 Zählern und der technologielastige Nasdaq 100 gewinnt knapp 0,2 Prozent auf 11.180 Punkte.
Kursbewegend sind am Freitag unter anderem die bereits vorbörslich veröffentlichten Daten zu den privaten Einkommen und Ausgaben in den USA. Im August sind die Einkommen der privaten Haushalte stiegen wie erwartet um 0,3 Prozent. Die Konsumausgaben legten gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent zu. Beide Zahlen gelten als wichtige Indikatoren für die US-Währungshüter. Im Blick steht an der Datenfront außerdem im späteren Verlauf noch das von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen.
Auf Unternehmensseite brachen die Nike-Papiere nach Zahlen und einem eingetrübten Ausblick vorbörslich um elf Prozent ein. Branchenkenner sprachen zwar von einem soliden ersten Geschäftsquartal, störten sich aber an den unerwartet schwachen Margen. Mehrere Häuser senkten ihre Kursziele. Die Short-Wette des AKTIONÄR ist damit voll aufgegangen.
Bei Boeing hielten sich positive und negative Nachrichten zuletzt die Waage: Der Konzern konnte einerseits 42 Bestellungen von Westjet für seinen Flieger 737-10 vermelden. Auf der anderen Seite gab es auch Presseberichte, wonach die US-Luftfahrtbehörde Zweifel an der Zertifizierung der 737 Max 7 bis Dezember geäußert habe. Die Boeing-Aktie notierte im durchwachsenen Gesamtmarkt zuletzt rund ein Prozent schwächer.
Richtig bergab geht es derweil bei Carnival. Der Kreuzfahrtanbieter vermeldete katastrophale Quartalszahlen. Die Carnival-Aktie crasht um rund ein Fünftel und zieht auch die Papiere der Rivalen Royal Caribbean Cruises sowie Norwegian Cruise Line Holdings mit nach unten.
Mit Material von dpa-AFX.