An der Wall Street zeichnet sich am Freitag ein Erholungsversuch ab. Zwar fiel der Arbeitsmarktbericht besser als erwartet aus, die zahl der neuen Stellen lag jedoch nur geringfügig über den Erwartungen. Zudem fielen die Lohnzuwächse geringer als erwartet aus. Während die Futures vorbörslich aufdrehen, geht es für Bed Bath & Bey, Silvergate Capital und Tesla jedoch erneut bergab.
In den USA wurden im Dezember 223.000 neue Arbeitsstellen geschaffen. Ökonomen hatten im Vorfeld, jedoch lediglich mit 200.000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Die Erwartungen wurden somit übertroffen. Zudem lag die Arbeitslosenquote mit 3,5 Prozent niedriger als die im Vorfeld prognostizierten 3,7 Prozent.
Der Arbeitsmarktbericht wurde von Marktteilnehmern als Zeichen dafür gewertet, dass Bemühungen der US-Notenbank, die Inflation einzudämmen, erste Fortschritte erzielt. Dennoch sind weitere Zinsanhebung noch nicht vom Tisch. Laut dem FedWatch-Tool dürfte die Fed die Zinsen nach ihrer nächsten Sitzung Anfang Februar mit einer Wahrscheinlichkeit von 69,1 Prozent von aktuell 425 bis 450 Basispunkten auf dann 450 bis 475 Basispunkte anheben.
Der Arbeitsmarktbericht treibt die Futures vor dem US-Börsenstart nach oben: Der Dow Jones gewinnt 280 Punkte auf 33.367 Zähler, für den S&P 500 geht es um 33 Punkte nach oben und der Nasdaq 100 dürfte zum Handelsstart um 89 Punkte auf 10.910 Zähler zulegen.
Auf der Verliererseite ist die Liste vor dem regulären US-Börsenstart auch am Freitag lang. Die Aktie von Silvergate Capital verliert weiterte acht Prozent, nachdem die Aktie bereits am Vortag um 42 Prozent eingeknickt war. Die US-Bank JPMorgan hatte die Aktie von "Übergewichten" auf "Neutral" herabgestuft und die langfristige Rentabilität von Silvergate Capital angezweifelt. Die Papiere von Bed Bath & Beyond fallen indes um weitere zwölf Prozent, die Sorge vor einer drohenden Insolvenz hatte bereits am Vortag zu einem Kurssturz um rund 30 Prozent geführt.
Erneut zu den Verlieren zählt vor dem US-Handelsstart auch die Tesla-Aktie. Das Unternehmen senkt die Preise in China für sein Model 3 und Y erneut, um die Nachfrage anzukurbeln. Dadurch werden auch die Papiere anderer Autobauer in Mitleidenschaft gezogen.
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Mit Material von dpa-AFX.