Die US-Börsen bemühen sich zum Wochenauftakt um weitere Stabilisierung, doch die Aussicht auf anhaltend hohe Zinsen schlägt den Anlegern aufs Gemüt. Für Unsicherheit sorgt der starke Renditeanstieg bei den zehnjährigen Staatsanleihen, die erneut den höchsten Stand seit 2007 erreicht haben. Für Unsicherheit sorgt auch eine drohende Haushaltssperre in den USA.
Der Dow Jones Industrial sank gut zwei Stunden vor dem Börsenschluss am Montag um 0,16 Prozent auf 33.908,03. Damit behauptete er sich letztlich über der 200-Tage-Linie, die er kurzzeitig unterschritten hatte. Sie verläuft derzeit bei 33.810. Der marktbreite S&P 500 gab leicht auf 4.323,80 nach, während der technologielastige Nasdaq 100 um ein paar Pünktchen auf 14.710,85 zulegte.
Die Laufzeit des Ende vergangenen Jahres vom US-Kongress beschlossenen Haushalts endet mit Ablauf dieses Monats. Bis zum Wochenende muss also ein neuer Bundeshaushalt beschlossen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass den USA keine Haushaltssperre (Government Shutdown) droht. Dies wird jedoch durch parteiinterne Kämpfe bei den Republikanern erschwert, die derzeit die Mehrheit im Repräsentantenhaus stellen.
Unter den Einzelwerten sticht Amazon mit einem Plus von 1,7 Prozent heraus. Nach dem Softwarehersteller Microsoft schließt auch der Online-Händler einen milliardenschweren Pakt mit einem Start-up für Künstliche Intelligenz (KI). Amazon wird bis zu vier Milliarden Dollar in die Firma Anthropic investieren, die den Chatbot Claude entwickelt. Außerdem legt der Chipkonzern Nvidia um 1,1 Prozent zu.
Zwischen der Gewerkschaft der Drehbuchautoren und den großen Studios und Streaming-Anbietern in den USA gibt es nach fast fünf Monaten Streik eine "vorläufige Einigung". Dabei handele es sich um eine grundsätzliche Übereinkunft, die nun aber noch endgültig abgestimmt werden müsse, teilte die Writers Guild of America (WGA) mit. Hollywoods Autoren waren Anfang Mai in den Ausstand getreten. Für die Papiere des Streaminganbieters Netflix geht es um 1,1 Prozent bergauf. Die Aktie von Walt Disney aber verliert 0,4 Prozent und die von Warner Bros Discovery sogar 2,7 Prozent.
Von einer Hochstufung durch JPMorgan profitiert der Chemiekonzern Dow mit einem Plus von 1,8 Prozent. Für die Aktie von Nio geht es um 1,8 Prozent nach unten. Der chinesische Elektroautobauer erwägt eine drei Milliarden Dollar schwere Kapitalerhöhung.