Am Dienstag um 14:30 Uhr MEZ werden die mit großer Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise für den Monat November bekannt gegeben. Nach Einschätzung der Wertpapierhandelsabteilung von JPMorgan könnte ein deutlicher Rückgang der Inflation kurzfristig eine Rallye an den Aktienmärkten auslösen.
Laut Bloomberg rechnen die Ökonomen im Schnitt mit einem Verbraucherpreisindex von 7,3 Prozent nach 7,7 Prozent im Oktober. Das JPMorgan-Team um Andrew Tyler ist der Meinung, dass eine Inflationsrate von unter 6,9 Prozent dem Markt einen kräftigen Schub geben würde. Die Experten rechnen in diesem Fall mit einem Anstieg des S&P 500 bis Anfang Januar, wenn die nächste Berichtssaison beginnt, um acht bis zehn Prozent, was gleichzeitig ein Ende des Bärenmarktes bedeuten würde. Allerdings wird diesem Szenario nur eine Wahrscheinlichkeit von fünf Prozent eingeräumt.
Das wahrscheinlichste Szenario (50 Prozent) sei ein Verbrauchpreisindex zwischen 7,2 und 7,4 Prozent. Der S&P 500 sollte danach um zwei bis drei Prozent steigen können.
Sollte die Inflation wider Erwarten zulegen und einen Wert von 7,8 Prozent übertreffen, droht Ungemach. Die Analyse von Tyler sieht in diesem Fall eine Korrektur um bis zu fünf Prozent kommen.
Der S&P 500 steht auf der Kippe. Zum einen konnte er sich nicht über der 200-Tage-Linie behaupten, zum anderen ist er an der mittelfristigen Abwärtstrendlinie abgeprallt. Die Verbraucherpreise in Verbindung mit der Fed-Entscheidung dürften folglich zu einer Entscheidung führen. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber aus Anlegersicht ist zu hoffen, dass die Verbraucherpreise deutlicher fallen als erwartet.