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Am US-Aktienmarkt dominieren die Bären – die wichtigen Indizes haben seit Jahresbeginn zwischen 18,5 und 30,7 Prozent an Wert verloren. Goldman Sachs traut den US-Aktien in den letzten drei Monate des Jahres auch nicht mehr viel zu. Das alte Kursziel für den S&P 500 von 4.300 Punkten wurde kräftig gesenkt.
Als Grund für den düsteren Ausblick führt Goldman die aggressive Politik der amerikanischen Notenbank an. Angesichts der enormen Zinssteigerungen waren die Schätzungen seitens der US-Bank zu optimistisch. Goldman rechnet nun im November mit einer weiteren Zinsanhebung um 75 Basispunkte. Im Dezember sollen es dann 50 sein, bevor im Februar mit einer Erhöhung um weitere 25 Basispunkte der Leitzins zwischen 4,50 Prozent und 4,75 Prozent seinen Höhepunkt erreichen soll.
Die veränderten Zinserwartungen werden sich laut Goldman Sachs auch in den Bewertungen für US-Aktien bemerkbar machen. Unter Berücksichtigung der höheren Zinsen unterstützt das hauseigene Bewertungsmodell nur noch ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15. Vorher lag dieser Wert bei 18. Dies impliziert den Goldmännern zu Folge ein Jahresendziel von 3.600 Punkten für den S&P 500.
Analyst David Kostin schreibt, dass ein Großteil der Bankkunden aus dem Investmentbereich eine harte Landung der US-Wirtschaft für unausweichlich halten. Die meisten würde ihren Fokus nun auf das Timing, dem Umfang und die Dauer einer potenziellen Rezession legen sowie auf in Frage kommende Investmentstrategien.
GS empfiehlt sich defensiv zu positionieren. Bevorzugt werden sollten Qualitätswerte mit starken Bilanzen, hoher Kapitalrendite und stabilen Umsatzwachstum.
Anleger befinden sich in einem schwierigen Marktumfeld. Jetzt gilt es Ruhe zu bewahren und keine voreiligen Entscheidungen zu treffen. Schließlich ist der Aktienmarkt weniger einem Sprint, sondern viel mehr einem Marathon gleichzusetzen.
