Die US-Teuerung ist im Oktober bei 7,7 Prozent gelegen und damit deutlich niedriger als erwartet. Die Analysten hatten mit 8,0 Prozent gerechnet. Die Börsen reagieren mit einem Kursfeuerwerk: Der DAX notiert mittlerweile oberhalb von 14.100. An der Nasdaq steigen die Technologie-Aktien sogar um fünf Prozent.
Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent und damit 20 Bips weniger als erwartet. Im Oktober lag die Kernrate bei plus 6,3 Prozent. Der Markt war von plus 6,5 Prozent ausgegangen.
Offensichtlich haben die Maßnahmen der US-Notenbank Wirkung gezeigt. Die Daten befeuern die Hoffnung der Anleger auf weniger aggressive Zinsschritte beziehungsweise auf ein Ende der Zinserhöhungen im kommenden Jahr.
Der DAX steht mittlerweile oberhalb 14.100 Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit Juni dieses Jahres. Er hat damit das Ziel des AKTIONÄR schneller erreicht als erwartet.
Sollte der Index sich auf diesem Niveau halten können, wäre dies ein weiteres starkes Kaufsignal. Das nächste Ziel ist ein Schließen des Gaps von Anfang Juni, was bei 14.186 der Fall wäre. Der nächste signifikantere Widerstand liegt dann erst bei etwa 14.700.
Die Highflyer im DAX sind zur Stunde Zalando (+11,4 Prozent), Siemens Energy (+8,7), Sartorius Vorzüge (+7,5), Continental (+7,5) und Vonovia (+6,7). Zalando und Vonovia, beides Monster-Trades aus Ausgabe 44/2022, profitieren überproportional von der Aussicht auf ein Ende der Zinswende.
Die anderen Drei aus den Top 5 waren in den vergangenen Wochen übermäßig stark gefallen und können deshalb stärker als der Gesamtmarkt zulegen.
Für den größten Punktezuwachs im DAX sind allerdings andere Werte verantwortlich. SAP steuert zur Stunde 60 Indexpunkte bei, bei Siemens sind es 50. Die Allianz wiederum trägt rund 45 Punkte bei, Linde 28 und Infineon 27. Die elf Prozent von Zalando machen wegen des niedrigen Indexgewichts lediglich acht Zähler aus.
Der Tag heute zeigt, dass viel Geld an der Seitenlinie steht und nur auf die richtigen Nachrichten wartet, wieder in den Markt zurückzukehren. Außerdem werden die Schmerzen für diejenigen größer, die auf fallende Kurse gesetzt haben. Diejenigen könnten gezwungen werden, sich einzudecken, was die Rally zusätzlich anheizen würde. Anleger, die im DAX long sind, sollten die Gewinne laufen lassen.