Wer am Montag nicht genau hingeschaut hat, könnte es glatt übersehen haben: An der Chicago Mercantile Exchange (CME), dem bevorzugten Handelsplatz für US-Institutionen, sind erstmals Solana-Futures an den Start gegangen – allerdings ohne den großen Paukenschlag, den man von früheren Premieren wie Bitcoin und Ethereum kennt.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Am ersten Handelstag verbuchten die SOL-Futures ein notionales Volumen von 12,3 Millionen Dollar. Das ist meilenweit entfernt von den Debüts der Konkurrenz, wie Daten von K33 Research zeigen. Zum Vergleich: Bitcoin-Futures starteten im Dezember 2017 mit einem Tagesvolumen von 102,7 Millionen Dollar, während Ethereum-Futures im Februar 2021 immerhin 31 Millionen Dollar Volumen verzeichneten.

Doch es gibt einen Lichtblick: Berücksichtigt man die Marktkapitalisierung, relativiert sich der schwache Start. Die K33-Analysten Vetle Lunde und David Zimmerman weisen darauf hin, dass Solanas Marktwert am Montag bei etwa 65 Milliarden Dollar lag – ein Bruchteil der 200 Milliarden Dollar von Ethereum und 318 Milliarden Dollar von Bitcoin zum Zeitpunkt ihrer CME-Premieren. Im Verhältnis gesehen ist Solanas Auftakt also nicht ganz so enttäuschend.

Dennoch spielt das Timing eine entscheidende Rolle, betont K33. Bitcoin-Futures kamen auf dem Höhepunkt des Bullenmarkts 2017, als die Spekulationswelle ihren Zenit erreichte. Ethereum profitierte Anfang 2021 von der aufkommenden Altcoin-Rally und Teslas Bitcoin-Kaufankündigung, die institutionelle Investments befeuerte. Solana hingegen startet in einer Phase, in der die Kryptomärkte bearish gestimmt sind – ohne Hype oder einen spürbaren Katalysator, der die Nachfrage sofort ankurbeln könnte.
Der Start der Solana-Futures an der CME mag enttäuschend wirken, doch die Rahmenbedingungen waren alles andere als optimal. Während die absoluten Zahlen hinter Bitcoin und Ethereum zurückbleiben, zeigt die marktgewichtete Perspektive, dass Solana nicht völlig abgeschlagen ist.