Die Nachwehen der Notenbank-Woche machen dem US-Aktienmarkt noch zu schaffen. Nach einem freundlichen Börsenstart mussten Dow Jones, S&P 500 und vor allem Nasdaq 100 am Montat weitere Rückgänge verkraften. Es gibt jedoch auch einen Lichtblick – von der charttechnischen Seite her. Unter den Einzelwerten standen Disney, Tesla und Meta im besonderen Fokus.
Börsianer rechnen weiterhin damit, dass die US-Notenbank ihre Leitzinsen im kommenden Jahr weiter merklich anhebt. Zwar hat die Fed zuletzt ihr Straffungstempo etwas verringert, zugleich aber am vergangenen Donnerstag zu erkennen gegeben, dass sie ihren Inflationskampf entschlossen fortführen will.
Steigende Zinsen belasten insbesondere die oft hoch bewerteten Technologiewerte, denn Investoren zinsen die teils erst in ferner Zukunft erwarteten hohen Gewinne der Unternehmen stärker ab. Künftige Erträge sind also aus heutiger Sicht weniger wert. Moderat positive Impulse kamen Marktteilnehmern zufolge von Aussagen der chinesischen Führung, das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr anzukurbeln.
Der Dow Jones gab zur Montags-Schlussglocke um 0,5 Prozent auf 32.757 Punkte nach und verteidigte dabei seine 50-Tage-Linie. Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,9 Prozent auf gut 3.817,66 Punkte und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 1,4 Prozent auf 11.084 Zähler.
Disney-Aktie sackt ab
Am Dow-Ende sacken die Anteilscheine des Unterhaltungskonzerns Walt Disney um deutliche 4,8 Prozent auf 85,78 Dollar ab – der tiefste Stand seit dem Corona-Tief im März 2020. Wie das Wall Street Journal berichtete, war der neue Film "Avatar: Der Weg des Wassers" – Fortsetzung des erfolgreichsten Films aller Zeiten – bei seinem Kinostart in den USA hinter den Erwartungen zurückgeblieben, während der Kartenverkauf in China aufgrund von Bedenken wegen Covid-19 behindert worden sei. In Deutschland ist "Avatar 2" hingegen der erfolgreichste Filmstart ever.
Tesla-Aktie kommt nicht in Gang
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Tesla im Fokus. Die Papiere des Elektroautobauers stoppten nach schwankendem Handelsverlauf ihre jüngste Talfahrt und gewannen zeitweise gut ein Prozent. Zur Schlussglocke lag die Tesla-Aktie doch wieder mit 0,2 Prozent leicht im Minus. Auslöser der Erholung waren Spekulationen um einen möglichen Rücktritt von Tesla-Gründer Elon Musk als Unternehmenschef des Kurznachrichten-Dienstes Twitter.
In einer von ihm selbst eingeleiteten Twitter-Umfrage sprach sich die Mehrheit der Nutzer für seinen Rücktritt aus. Zuvor hatte Musk versichert, sich an das Ergebnis des Votums zu halten. Marktanalystin Susannah Streeter von der Investment-Gesellschaft Hargreaves Landsdown sieht hinter einem Rücktritt die Hoffnung, dass Musk dem Elektroauto-Bauer endlich mehr Aufmerksamkeit schenkt. Denn Tesla benötige dies dringend in einer Zeit, in der das Unternehmen von der Erwartung einer sinkenden Nachfrage in China erschüttert werde.
Meta eckt in Europa an
Die Anteilscheine von Meta büßten um 4,1 Prozent ein. Der Internet-Konzern verstößt nach vorläufiger Ansicht der EU-Wettbewerbshüter durch eine Verzerrung des Wettbewerbs bei Facebook Marketplace gegen europäische Kartellvorschriften. Konkret bemängelt die EU-Kommission, dass Meta konkurrierenden Online-Kleinanzeigen-Diensten, die auf Facebook oder Instagram Werbung schalteten, einseitig unfaire Handelsbedingungen auferlege. Darüber hinaus verknüpfe Meta den Facebook Marketplace mit seinem marktbeherrschenden sozialen Netzwerk Facebook.
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(Mit Material von dpa-AFX)