US-Aktien haben am Mittwoch angesichts neuer Sorgen um die Gesundheit der Wirtschaft in einem unruhigen Handel nachgegeben. Der Dow Jones verlor 0,5 Prozent, nachdem er zunächst um mehr als 280 Punkte stieg, um dann 400 Zähler ins Minus zu rutschen. Der S&P 500 gab um 0,8 Prozent, der Nasdaq Composite um 0,7 Prozent nach.
"Wir sehen wahrscheinlich Volatilität in der ersten Junihälfte und eventuell darüber hinaus, weil wir vorher keine neuen Informationen haben werden, die uns beruhigen", sagte Liz Young, Leiterin der Anlagestrategie von SoFi, gegenüber CNBC am Mittwoch. Finanz-Aktien waren der S&P-500-Sektor mit der schlechtesten Performance. Goldman Sachs und JPMorgan Chase gaben jeweils mehr als ein Prozent nach.
Rohstoff-Aktien, die typischerweise mit dem Konjunkturzyklus zusammenhängen, gehörten zu den größten Verlierern im S&P 500. Albemarle verlor 7,8 Prozent und Mosaic 6,1 Prozent.
Auch Reise-Aktien hatten am Mittwoch Probleme. Norwegian Cruise Line und United Airlines verloren jeweils etwa 4,5 Prozent.
Auf der Gewinnerseite stieg Salesforce um 9,9 Prozent, nachdem die Ergebnisse des Unternehmens im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen hatten.
Die Anleger mussten am Mittwoch zum einen den Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) richtig einordnen, zum anderen das "Beige Book" der Fed. Während sich die Stimmung in der US-Industrie im Mai überraschend verbesserte, heißt es im "Beige Book", dass sich das Wirtschaftswachstum in den USA zuletzt abgeschwächt habe. In allen zwölf Distrikten der Fed sei die Wirtschaftsleistung aber weiter gewachsen.
Gute Nachrichten zur Konjunktur sind schlechte für Anleger, da die US-Notenbank gezwungen sein könnte, die Zinsen stärker anzuheben als erwartet, um die Inflation einzudämmen. Umgekehrt werden schlechtere Nachrichten wie beim "Beige Book" positiv aufgenommen.
Im weiteren Wochenverlauf stehen noch Daten zum Arbeitsmarkt an, die für mehr Klarheit bezüglich der weiteren Wirtschaftsentwicklung sorgen könnten. Am Donnerstag berichtet der Arbeitsmarkt-Dienstleisters ADP über die Beschäftigungsentwicklung in der Privatwirtschaft im Mai. Dazu kommen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf der Agenda. Beide Datensätze gelten vielen Anlegern als Indikator für den am Freitag erwarteten monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung.
(mit Material von dpa-AFX)