Die Hoffnungen auf eine Stabilisierung nach der jüngsten Talfahrt konnten nicht erfüllt werden. Dow Jones und Co haben ihre zu Wochenbeginn erlittenen Verluste am Dienstag noch ausgeweitet. Auch die meisten Tech-Werte rutschten im Handelsverlauf wieder ab. Immerhin: Bis auf zwei konnten sich die "Glorreichen Sieben" wieder erholen.
Das Börsenumfeld in den USA ist weiter von Konjunktursorgen geprägt. Am Dienstag nun legte Donald Trump nach. Der US-Präsident erklärte, dass er die Zölle auf alle Stahl- und Aluminium-Importe aus Kanada auf 50 Prozent erhöhen werde (DER AKTIONÄR berichtete). Die Bereitschaft der Ukraine zu einer Waffenruhe im Krieg mit Russland konnte die Kurse nur kurz stützen. Der Dow fiel zur Schlussglocke um 1,1 Prozent auf 41.433 Punkte. Das Börsenbarometer bewegt sich damit auf dem Niveau von Mitte September.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,8 Prozent auf 5.572 Zähler nach unten. Der von Tech-Werten beherrschte Nasdaq 100 lag praktisch den ganzen Tag über im Plus, gab schließlich aber doch nach und verbuchte ein Minus von 0,3 Prozent auf 19.377 Punkte. Er war am Montag mit 3,8 Prozent so stark abgesackt wie seit dem Jahr 2022 nicht mehr.

Vor allem die konjunktur- und zinssensiblen Technologiewerte - 2024 noch die großen Gewinner am Aktienmarkt - waren zuletzt stark unter Druck geraten. Verantwortlich dafür ist auch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, die Ängste vor einer Rezession der weltgrößten Volkswirtschaft schürt. Wegen seines potenziell inflationstreibenden Wirtschaftskurses signalisierte die US-Notenbank Fed schon im Dezember eine vorsichtige Gangart bei den von Anlegern erhofften Zinssenkungen.
Der "Zuckerschock" an den Börsen nach den US-Wahlen im November "hat sich in einen unangenehmen Kater verwandelt, da die politischen Realitäten von Trump 2.0 allmählich deutlich werden", betonte Marktbeobachter Benny Adler von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Experten der US-Bank JPMorgan sehen noch keine Einstiegskurse und warnen vor verfrühten Käufen.
Nun kamen noch schlechte Nachrichten aus der Luftfahrt- und Konsumbranche hinzu. Sie verstärkten die Besorgnis über eine deutliche Verlangsamung der Ausgaben der Verbraucher. So zwangen knappe Reisebudgets die Fluggesellschaft Delta Air Lines, das Gewinnziel für das laufende Quartal zusammenzustreichen. Deren Aktionäre mussten ein Minus von 7,3 Prozent verkraften. American Airlines hatte prognostiziert, dass der Verlust im ersten Quartal etwa doppelt so hoch ausfallen wird wie zuvor erwartet. Hier sackten die Papiere um 8,3 Prozent ab.
Aus dem Konsumbereich hatten der Einzelhändler für Sportartikel Dick's Sporting Goods und die Kaufhaus-Kette Kohl's Börsianern zufolge schwache Prognosen präsentiert.Damit standen bei den Anteilsscheinen dieser Unternehmen Verluste von 5,7 Prozent und gut 24 Prozent zu Buche.
Am Dow-Ende fielen die Aktien von Verizon Communications zeitweilig um mehr als acht Prozent, schlossen dann 6,6 Prozent unter Vortag. Der Telekom-Konzern befürchtet ein schwächeres Wachstum im ersten Quartal. Kunden hatten die zuletzt durchgesetzten Preiserhöhungen nicht akzeptiert, und dies hat die Kündigungsrate erhöht.
Unter den größten Verlierern im S&P 500 büßten die Papiere von Oracle mehr als drei Prozent ein. Bei dem Software-Konzern waren sowohl der Umsatz als auch der bereinigte Gewinn je Aktie etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Zahlen seien ebenso wie der Ausblick auf das laufende Quartal durchwachsen ausgefallen, kommentierte ein Börsianer. Mehrere Analysten senkten ihre Kursziele für die Aktien.
Die meisten der 'Magnificent Seven' konnten am Dienstag etwas zulegen. Tesla glänzte mit einem Aufschlag von 3,8 Prozent am stärksten. Lediglich Alphabet und Apple mussten Abschläge von 1,1 und 2,9 Prozent verdauen.
Stärkste Werte im Nasdaq 100 waren Strategy, AppLovin und CrowdStrike mit Aufschlägen zwischen 8,9 und 6,8 Prozent.
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Enthält Material von dpa-AFX
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