Auch nach drei schwachen Börsentagen in Folge haben sich die US-Börsen am Mittwoch nicht zu einer Erholung aufraffen können. Nach vorübergehenden, aber übersichtlichen Kursgewinnen gaben die Indizes deutlich nach und schlossen auf ihren Tagestiefs. Inflationssorgen drücken auf die Stimmung.
Der Dow Jones Industrial verlor weitere 0,96 Prozent auf 35.028,65 Punkte. Er kam im Späthandel zunehmend unter Druck und rutschte auf den niedrigsten Stand seit fast einem Monat. Der marktbreite S&P 500 schloss mit 0,97 Prozent im Minus bei 4.532,76 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100, der jüngst stärker unter Druck geraten war, verlor 1,07 Prozent auf 15.047,84 Zähler und fiel sogar auf den tiefsten Stand seit drei Monaten.
In den vergangenen Tagen hatten die hohe Inflation und die damit einher gehende Erwartung einer deutlich restriktiveren Geldpolitik der US-Notenbank Fed die Börsen belastet. Die Renditen am US-Anleihenmarkt gaben am Mittwoch zwar leicht nach, das sorgte an den Aktienmärkten aber nicht für Entlastung.
Börsianern zufolge nehmen die Spekulationen zu, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im März um mehr als die bislang erwarteten 0,25 Prozentpunkte anheben könnte. Bei knapp sechs Prozent liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung um 50 Basispunkte.
Der Konsumgüterriese Procter & Gamble stieg nach einem starken Quartal an der Spitze des Dow um 3,4 Prozent. Der Großversicherer UnitedHealth übertraf im zweiten Corona-Jahr sein mehrfach angehobenes Gewinnziel. Die UnitedHealth-Papiere legten um 0,3 Prozent zu.
Die Investmentbank Morgan Stanley schnitt im vierten Quartal 2021 im Aktienhandel überraschend gut ab. Die Aktie gewann 1,8 Prozent. Die Bank of America beendete das Jahr 2021 anders als andere US-Geldhäuser ebenfalls mit einem überraschend guten Quartal. Der Aktienkurs legte um 0,4 Prozent zu.
Überdurchschnittlich gut performten Barrick Gold nach Zahlen und Take-Two Interactive nach einer Kaufempfehlung von Exane BNP Paribas. Microsoft erholte sich leicht von den Vortagesverlusten, die das Unternehmen nach Bekanntgabe der Activision-Übernahme hinnehmen musste.
Die Aktien von Ford büßten fast acht Prozent ein. Hier strichen Anleger wie schon tags zuvor Kursgewinne ein, nachdem die Papiere seit Anfang Oktober um mehr als 70 Prozent zugelegt hatten.
Weitere Kursverluste gab es bei den Impfstoffherstellern Moderna und BioNTech. Sie setzten ihren monatelangen Abwärtstrend fort.
Am US-Rentenmarkt markierte die Rendite für zehnjährige Anleihen zunächst ein weiteres Hoch seit mehr als zehn Jahren, gab anschließend aber etwas nach. Zuletzt lag sie bei 1,85 Prozent. Der Terminkontrakt auf zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg im Gegenzug um 0,20 Prozent auf 127,62 Punkte.