Die US-Aktienmärkte haben ihre Aufwärtsbewegung aus der Vorweihnachtswoche fortgesetzt. Zum Handelsende zogen die Käufe nochmals an. Der marktbreite und deshalb besonders aussagekräftige S&P-500-Index markierte bei 4.790 Punkten sogar eine neue Rekordmarke. Der Dow Jones schaffte es immerhin auf das höchste Niveau seit Mitte November.
Zum Handelsschluss stand beim US-Leitindex Dow Jones ein Plus von knapp einem Prozent auf 36.302 Zähler zu Buche. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 1,5 Prozent und ging auf 16.567 Punkten in den Feierabend.
Bereits vor dem verlängerten Weihnachtswochenende hatten die drei Börsenbarometer eine mehrtägige Erholungsserie hingelegt. Auch die Jahresbilanzen der drei Indizes können sich sehen lassen: Die Nase vorn hat der Nasdaq 100 mit einem Wertzuwachs von bislang fast 29 Prozent, dicht gefolgt vom S&P 500, der um gut 27 Prozent zugelegt hat. Der Dow Jones Industrial hinkt mit einem Plus von knapp 19 Prozent etwas hinterher.
Börsianer sprachen von einem guten Auftakt der "Santa-Claus-Rally" inmitten einer weiter steigenden Zahl von Coronavirus-Fällen. Als "Santa-Claus-Rally" wird ein siebentägiger Zeitraum bezeichnet, der die letzten fünf Handelstage des alten Jahres und die ersten beiden Handelstage des neuen Jahres umfasst. Seit dem Jahr 1969 hat der S&P-500-Index allein in dieser Periode im Durchschnitt um 1,3 Prozent zugelegt.
Im Dow Jones an der Spitze stand neben Microsoft die Apple-Aktie mit einem Plus von rund zwei Prozent. Bei 180,25 Dollar hat der iPhone-Wert abermals ein neues Rekordhoch markiert. Dass der Tech-Riese seinen App Store in den Niederlanden auf Druck der dortigen Aufsichtsbehörde ACM für alternative Bezahlmethoden öffnen muss, scheint die Apple-Investoren nicht zu stören.
Prozentual ähnlich stark zeigte sich Salesforce. Mit zwischenzeitlich 258,37 Dollar sind die Papiere des Software-Konzerns aber noch ein Stück weit vom Allzeithoch bei 311,75 Dollar aus November entfernt.
Zu den besten Werten im S&P 500 gehörten neben AMD (+5,6 Prozent) mit gut vier Prozent die Papiere von Nvidia. Trotz einer beeindruckenden Performance von fast 130 Prozent seit Jahresbeginn sehen viele Experten in der Nvidia-Aktie auch 2022 einen potenziellen Outperformer.
Gegen den allgemeinen Markttrend schwächer präsentierten sich die Airline-Aktien. Die US-Fluggesellschaften hatten wegen der grassierenden Coronavirus-Variante Omikron sowie schlechten Wetters über das Weihnachtswochenende hunderte Flüge streichen müssen. So fielen die Papiere von American Airlines, United Airlines und Delta Air Lines zwischen 0,6 und 0,9 Prozent. Boeing-Aktien gaben 0,5 Prozent nach, weil demnächst die Frist für ein Handelsabkommen zwischen den USA und China ausläuft, ohne dass es zu einer Annäherung gekommen ist.
Für Furore sorgten die Aktien von GoDaddy, die um fast acht Prozent nach oben schnellten. Zuvor hatte der aktivistische Investor Starboard Value eine Beteiligung an dem Internet-Dienstleister von 6,5 Prozent bekanntgegeben. Der Investor betonte zudem, die Performance der Aktie verbessern zu wollen, die seiner Ansicht nach unterbewertet ist.
Die in den USA gelisteten Anteilscheine chinesischer Unternehmen litten unter neuen Regeln der chinesischen Führung für eine Notierung von Aktien an ausländischen Börsen. So sanken die Papiere des Amazon-Konkurrenten Alibaba um 1,4 Prozent. Die zuletzt schon rekordtiefen Titel des Fahrdienstvermittlers DiDi Global fielen um fast fünf Prozent. (Mit Material von dpa-AFX)