Nach mit Spannung erwarteten US-Inflationszahlen und einem holprigen Handelsstart haben Anleger die Daten am Donnerstag mit Aktienkäufen quittiert. Der sechste monatliche Rückgang der US-Inflationsrate in Folge bescherte dem Leitindex Dow Jones zeitweise den Anstieg auf das höchste Niveau seit Mitte Dezember.
Am Ende stand auf der Kurstafel ein Plus von 0,6 Prozent auf 34.189 Punkte. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,3 Prozent auf 3.983 Zähler moderat zu. Der technologielastige Nasdaq 100 verbesserte sich um 0,5 Prozent auf 11.459 Punkte.
Die Optimisten am Markt setzen nun darauf, dass angesichts des nachlassenden Preisauftriebs die Notenbank Fed die Zinsen nicht mehr so stark und so zügig erhöht wie in den vergangenen Monaten. Das würde den Druck auf die Ergebnisse der Unternehmen mildern, der von den höheren Zinsen ausgeht.
Bei den Einzelwerten stieg die Aktie von American Airlines um fast zehn Prozent. Für die Fluggesellschaft ist der Jahresendspurt 2022 deutlich besser gelaufen als gedacht. Im vierten Quartal dürfte dank überraschend hoher Erlöse mehr Gewinn übrig geblieben sein als im Oktober erwartet.
Tesla verlor zeitweise 2,3 Prozent, rette sich aber noch in den grünen Bereich. Die Aktie reagierte zunächst auf eine Meldung, wonach eine Erweiterung des Werks in Shanghai verschoben wurde. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das ist ein Dämpfer für die Ambitionen des US-Elektroautoherstellers, in China weiter zu wachsen.
Walt Disney legte an der Spitze des Dow um 3,6 Prozent zu. Der Entertainment-Gigant ernannte den langjährigen Nike Topmanager Mark Parker zum neuen Vorsitzenden des Verwaltungsrats. Parker soll nach dem diesjährigen Aktionärstreffen Susan Arnold ablösen, deren Amtszeit endet.
Unter den Small Caps geht der Irrsinn bei Bed Bath & Beyond ungebremst weiter. Die Aktie legte heute erneut 50 Prozent zu und steigert damit das Wochenplus auf 300 Prozent. Unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise soll es Gespräche mit potenziellen Geldgebern geben, die das Unternehmen während eines Insolvenzverfahrens finanzieren würden.
An der Börse sind mehr als 300 Millionen Aktien gehandelt worden. Das ist das 15-Fache des Durchschnitts in den letzten zwölf Monaten.
Bei CureVac scheint der Hype vorerst vorbei. Die Aktie verlor 14,4 Prozent, nachdem sie gestern wieder unter die 200-Tage-Linie gefallen war. Wie berichtet, fährt BioNTech vor Gericht schwere Geschütze auf.
(mit Material von dpa-AFX)