Die Hoffnung auf ein Nachlassen des Preisdrucks lassen US-Anleger auf dem zuletzt gedrückten Kursniveau zugreifen. Die großen Aktien-Indizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 gewannen am Montag hinzu. Investoren spekulierten im Vorfeld der am Dienstag anstehenden US-Inflationsdaten, dass der Preisdruck in den USA etwas nachlassen könnte.
Die Erholung an den US-Aktienmärkten hat sich zu Wochenbeginn fortgesetzt. Die Anleger erwarten von den am Dienstag anstehenden Verbraucherpreis-Daten Hinweise auf eine weiter nachlassende Inflationsdynamik in der weltgrößten Volkswirtschaft. Damit würde der Druck nachlassen, unter dem die Notenbank Fed auf ihrem geldpolitischen Straffungskurs steht. Der weiter nachgebende US-Dollar wurde derweil als Indiz für eine steigende Risikobereitschaft der Anleger gesehen. Ein Euro kostete am Abend 1,0118 Dollar.
Der Dow Jones Industrial ging mit einem Plus von 0,7 Prozent bei knapp 32.384 Punkten in den Feierabend und überwand damit auch wieder seinen gleitenden 50-Tage-Durchschnitt (siehe Chart). Die Vorwoche hatte der US-Leitindex nach drei Verlustwochen bereits mit einem Gewinn von über zweieinhalb Prozent beendet. Der marktbreite S&P 500 gewann zur Schlussglocke ein Prozent auf 4.110 Zähler und der technologielastige Nasdaq 100 legte 1,2 Prozent auf 12.739 Punkte zu.
"Der jüngste Optimismus der Anleger liegt wohl an der Hoffnung auf einen zweiten Monat mit nachlassender Inflation in den USA", sagte ein Marktbeobachter. Sollten die Inflationsdaten dies am Dienstag untermauern, sei ein weiterer positiver Kursverlauf bei Aktien in dieser Woche denkbar. Schon im August hatte sich der Anstieg der Verbraucherpreise in den Vereinigten Staaten überraschend deutlich auf 8,5 Prozent abgeschwächt. Er bleibt damit aber weiter auf einem sehr hohen Niveau.
Pharma-Firmen im Fokus
Unter den Einzelwerten stach der Pharmakonzern Bristol Myers-Squibb mit einem Kurssprung von 3,1 Prozent heraus. Die Aktien profitierten von der Zulassung des oral einzunehmenden Schuppenflechte-Medikaments Sotyktu durch die US-Gesundheitsbehörde FDA. Dem gegenüber stand ein Kursrutsch von 4,1 Prozent bei Amgen. Der Konzern war damit neben den Mini-Losern Home Depot und Johnson&Johnso der größte Verlierer im Dow Jones. Das Unternehmen ist bisher mit einem Medikament in dieser Nische stark, ihm droht nun mehr Konkurrenz.
Aus der Branche wurden auch die Titel von Gilead zu einem größeren Gewinner, indem sie um 4,2 Prozent anzogen. Der Pharmakonzern gab bekannt, sich in einem Patent-Rechtsstreit mit mehreren Generikaherstellern geeinigt zu haben. Laut dem Experten Brian Abrahams von RBC ist dies eine sehr positive Entwicklung, da die Einigung langfristige Umsatzchancen im HIV-Bereich sichere.
Steigende Ölpreise pushen Öl-Aktien
Die Titel der Ölkonzerne Chevron, Exxon Mobil, Marathon Oil und ConocoPhillips verbuchten Kursgewinne bis zu 3,2 Prozent. Dabei halfen ihnen die steigenden Ölpreise, die gestützt wurden durch den gefallenen Dollar-Kurs.
Ganz vorne im Dow lag aber der Tech-Wert Apple: Mit einem Plus von 3,8 Prozent setzten die Papiere des iPhone-Herstellers ihre Erholung vom Tief seit Ende Juli den zweiten Tag fort. Sie kehrten damit nach gut zwei Wochen wieder über die viel beachtete 200-Tage-Linie zurück. Diese ist bei charttechnisch orientierten Anlegern ein beliebter langfristiger Trendindikator. (Mit Material von dpa-AFX)
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