Nach einem verhaltenen Handelsbeginn hat der Dow Jones am Dienstag die jüngste Erholung dynamisch fortgesetzt. Am Anleihemarkt sanken die Renditen spürbar, Beobachter äußerten die Hoffnung, dass die Fed die Zinsen weniger stark erhöhen könnte als bislang befürchtet. Der Dow verbuchte mit der Schlussglocke ein Plus von 1,07 Prozent auf 31.837 Punkte.
Am Freitag und Montag hatte er bereits um knapp vier Prozent zugelegt und war auf den höchsten Stand seit Mitte September geklettert. Zudem kamen die Quartalsberichte großer US-Konzerne wie Coca-Cola und General Motors bei den Anlegern gut an. Noch besser als der Dow schlugen sich andere große Auswahlindizes wie der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 100 . Ersterer legte um 1,63 Prozent auf 3859 Zähler zu und Letzterer stieg noch stärker um 2,10 Prozent auf 11 670 Punkte.
Schwache Zahlen von Alphabet, Texas Instruments und Microsoft drücken nachbörslich gerade bei den Tech-Aktien aber massiv auf die Stimmung. So sind die Gewinne beim Nasdaq 100 weitgehend aufgebraucht.
Am US-Bondmarkt gab die Rendite zehnjähriger US-Papiere deutlich nach. "Die Aktien steigen, während die Zinsen fallen", schrieb Analyst Edward Moya vom Handelshaus Oanda. Angesichts zuletzt schwacher Konjunkturdaten könnte die Fed das Tempo bei den Zinserhöhungen drosseln. Gleichzeitig durchkreuzten die Quartalsberichte von UPS und General Motors nicht die generell optimistischen Aussichten für die Unternehmen in den USA, so der Marktexperte.
Coca-Cola und GM stark
Bei den Einzelwerten mit veröffentlichten Quartalszahlen griffen die Anleger bei den Aktien von Coca-Cola zu. Der Getränkekonzern hatte mit seinen Resultaten für das vergangene Quartal positiv überrascht und den Ausblick für das Geschäftsjahr angehoben. Der Kurs stieg um 2,4 Prozent.
Auch Aktien von General Motors waren gefragt, sie legten um 3,6 Prozent zu. Der Autobauer hatte im Sommer Fortschritte bei der Bewältigung seiner Lieferkettenprobleme gemacht und Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert.
Nach anfänglichen Aufschlägen von mehr als vier Prozent schlossen die Anteile des Logistikkonzerns UPS 0,3 Prozent niedriger. Ein Analyst verwies auf eine schwache Profitabilität im internationalen Frachtgeschäft.
3M und Xerox unter Druck
Weniger erfreut zeigten sich die Anleger hingegen zuletzt bei 3M , denn auch der Mischkonzern kürzte wegen der flauen Konjunktur die Ziele für das Jahr. Die Aktie verlor aber nur leicht an Boden.
Unter die Räder gerieten die Aktien des Dokumentenmanagers Xerox , sie brachen um bis zu ein Viertel ein und rutschten auf den tiefsten Stand seit mehr als 13 Jahren. Zuletzt betrug der Verlust noch 14 Prozent. Der Gewinn im dritten Quartal war nicht einmal halb so hoch wie am Markt erwartet worden war.
Mit Material von dpa-AFX