Der Dow Jones hat den Stimmungsdämpfer durch Hinweise auf weiter steigende US-Zinsen am Donnerstag endgültig weggesteckt. Der New Yorker Leitindex kletterte mit einem Plus von 1,26 Prozent auf 34.408 Punkte auf den höchsten Stand seit Mitte Dezember. Damit wurde der Rücksetzer vom Mittwoch mehr als wettgemacht.
Auch die anderen Indizes zogen am Donnerstag kräftig an: Der marktbreite S&P 500 legte um 1,22 Prozent auf 4.426 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 1,20 Prozent auf 15.185 Punkte. Er hatte nach dem Fed-Zinsentscheid seine Gewinne noch etwas ausgebaut und ist von allen drei Indizes seit Jahresbeginn am besten gelaufen, der Dow indes am schwächsten.
EZB bremst nicht
Durchwachsene heimische Konjunkturdaten konnten die US-Börsen ebenso wenig bremsen wie die Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Währungshüter der Eurozone setzten ihren Zinserhöhungszyklus fort: Sie schraubten den Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte nach oben und kündigten – ähnlich wie die Fed – weitere Anhebungen an.
China-Aktien stark
Positive Spuren hinterließ die Geldpolitik am Donnerstag bei den in New York gelisteteten Anteilsscheinen chinesischer Technologiefirmen. Dass die chinesische Zentralbank versucht, mit der Senkung ihres Hauptleitzinses der schwächelnden Wirtschaft des Landes unter die Arme zu greifen, bescherte dem Amazon-Konkurrenten Alibaba ein Kursplus von 3,1 Prozent. Im Nasdaq 100 ging es für PDD Holdings, JD.com und Baidu um bis zu 3,4 Prozent hoch. Bereits am Dienstag hatte die Branche von der Senkung der chinesischen Kurzfrist-Zinsen profitiert.
Beim Elektroautobauer Xpeng konnten sich die Anleger am Donnerstag über weitere Kursgewinne von 7,6 Prozent freuen. Der Tesla-Branchenkollege bekam von den zuständigen Behörden in China die Erlaubnis, bei seinem neuen Modell G6 seine Fahrassistenz-Technologie in der Hauptstadt Peking einzuführen. Derweil zollten die kaum bewegten Tesla-Titel ihrer Kursrally der vergangenen Woche ein wenig Tribut.
Starke Werte aus der zweiten Reihe
Der Baukonzern Lennar legte derweil überraschend gute Quartalszahlen vor und äußerte sich optimistischer als bisher zu den Geschäftsaussichten im laufenden Jahr. Die Aktie kletterte daraufhin auf ein Rekordhoch – zuletzt stand ein Plus von 4,4 Prozent zu Buche.
Die Anteilsscheine von Manchester United stiegen um weitere 6,7 Prozent auf 24,76 Dollar und näherten sich damit ihrem Zwischenhoch von 27,34 Dollar aus dem Februar – mit 27,70 Dollar nur knapp darüber liegt die aus dem August 2018 datierende Rekordmarke. Bereits am Dienstag hatte ein Bericht für Auftrieb gesorgt, dem zufolge sich der katarische Scheich Jassim bin Hamad Al-Thani in seinem Werben um den Premier-League-Fußballclub durchgesetzt hat. Nun gab es Meldungen über eine mögliche Exklusivvereinbarung zwischen beiden Seiten.
Die mediterrane Schnellrestaurantkette Cava Group legte derweil einen starken Börsengang hin: An ihrem ersten Handelstag kletterten die Aktien zuletzt auf knapp 44 Dollar und verzeichneten damit fast eine Wertverdoppelung gegenüber dem Ausgabepreis von 22 Dollar.
Mit Material von dpa-AFX
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. DER AKTIONÄR empfiehlt entsprechende Aktien nur als Depotbeimischung.