Die Angst vor einer Rezession hat die Aktienmärkte in den USA fest im Griff. Befeuert wurden die Sorgen auch am Freitag von dem resoluten Vorgehen der US-Notenbank Fed, die im Kampf gegen die Inflation auch wirtschaftliche Schäden in Kauf nimmt. Vor diesem Hintergrund notieren die großen US-Indizes auch am Freitag deutlich im Minus.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial notiert rund eine halbe Stunde nach Handelsbeginn 1,3 Prozent niedriger auf 29.702 Punkte. Damit taucht der Dow wieder unter die 30.000er Marke ab, die er am Vortag zum Schlusskurs noch halten konnte. Der Index droht auf den tiefsten Stand seit Ende 2020 zu fallen. Auf Wochensicht bahnt sich ein Verlust von 3,7 Prozent an.
Der technologielastige Index Nasdaq 100 verliert 1,6 Prozent auf 11.320 Punkte. Der marktbreite S&P 500 büßt ebenfalls 1,7 Prozent ein und notiert bei 3.696 Zählern.
Angesichts dieser Entwicklung schraubten die Experten der US-Bank Goldman Sachs ihre Prognose für den marktbreiten S&P 500 Index herunter. Weil die Zinsanstiege die US-Aktien nach unten ziehen, dürfte der Index laut den Experten bis Jahresende 16 Prozent tiefer liegen als bisher angenommen. Anleger seien gut beraten, vorerst in der Deckung zu bleiben.
Boeing und Amazon mit negativen News
Bergab ging es zunächst für die Papiere von Boeing. Der Luftfahrtkonzern muss im Streit mit der US-Börsenaufsicht SEC nach den zwei Abstürzen des Unglücksjets 737 Max 200 Millionen Dollar Strafe zahlen. Die SEC hatte dem Konzern und dem damaligen Boeing-Chef Dennis Muilenburg vorgeworfen, Investoren über die Sicherheit seiner 737 Max getäuscht zu haben. Vorbörslich verloren die Papiere gut zwei Prozent.
Einen genauen Blick dürften Anleger zu Handelsbeginn auch auf die Aktie von Amazon werfen. Das "Wall Street Journal" veröffentlichte einen kritischen Bericht, wonach der weltgrößte Online-Händler besonders unsichere Speditionen für Versand seiner Waren beauftragt haben soll. Vorbörslich rutschten Amazons Anteile um zwei Prozent ab.
(Mit Material von dpa-AFX)