Die weltweiten Börsen setzen ihre Korrektur fort. Der deutsche Leitindex DAX notiert mittlerweile mehr als 18 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch. Auch der marktbreite US-Index S&P 500 befindet sich mit einem Minus von mehr als zehn Prozent in der Korrekturzone. Doch eine Aktie konnte sich diesem Trend bisher erfolgreich entziehen und hat gestern erneut ein neues Allzeithoch markiert.
Die Rede ist von Berkshire Hathaway, der Holding des legendären Investors Warren Buffett. Der neue Höchststand liegt seit gestern bei 333,48 Dollar. Grund für die relative Stärke des Titels dürfte die krisenfeste Portfoliozusammensetzung von Buffett sein.
Der Investmentguru hat zuletzt den Anteil seiner Ölbeteiligungen massiv aufgestockt, was im Kontext der steigenden Ölpreise ein kluger Schachzug sein dürfte. Auch seine defensiven Dividenden-Titel wie Coca-Cola, Kraft Heinz und Verizon dürften sich im Umfeld höherer Zinsen relativ gut behaupten. Zudem dürfte die Versicherungssparte von Berkshire weiterhin für stetige Cashflows sorgen.
Ein weiterer Punkt, der für Berkshire spricht, ist sein starkes US-Exposure. Das Unternehmen hat nur wenige Beteiligungen außerhalb von den USA, Buffett ist also wenig bis kaum in Europa, Russland oder China investiert, die besonders stark von der aktuellen geopolitischen Krise betroffen sind.
Allerdings ist auch Buffetts Portfolio nicht unverwundbar. Die hohe Konzentration von Finanztiteln im Berkshire-Portfolio wäre während einer - nun drohenden - Rezession eher kontraproduktiv. Zudem bleibt Buffetts größte Position Apple mit einem Anteil von rund 40 Prozent weiterhin ein Klumpen-Risiko. Das Unternehmen wird aktuell von dem erneuten Lockdown in China belastet. Apples wichtiger Zulieferer Foxconn musste seine Verwaltungs- und Produktionsstandorte in Shenzhen auf Anweisung der chinesischen Behörden schließen.
Buffett dürfte jedoch die Schwäche der Apple-Aktie nur wenig tangieren. Er ist sehr überzeugt vom iPhone-Hersteller und lobte zuletzt CEO Tim Cook in höchsten Tönen. Sollte das Papier weiter zur Schwäche tendieren, dann kann Buffett jederzeit seine riesigen Barbestände von 146,7 Milliarden Dollar zum Nachkauf von Apple einsetzen.
Berkshire ist aufgrund seines krisenfesten Portfolios bestens für das aktuelle Marktumfeld positioniert. Daher eilt die Aktie derzeit zu Recht von einem Rekordhoch zum nächsten. Buffett könnte damit in diesem Jahr nicht nur den Markt, sondern nahezu alle großen und bekannten Portfoliomanager outperformen. Gewinne laufen lassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Berkshire Hathaway.