Jamie Dimon hält es für gut möglich, dass der wirtschaftliche Aufschwung in den USA – ausgelöst durch Impfstoffe und billionenschwere Stimuli – noch bis zum Jahr 2023 andauern kann. Der langjährige Chairman und CEO von JPMorgan Chase hält die Aktienmärkte insgesamt zwar für recht teuer, in der jetzigen Situation gehe das aber in Ordnung.
„Ich habe wenig Zweifel daran, dass die US-Wirtschaft nach dem Ende der Pandemie boomen wird“, so Dimon in seinem jährlichen Aktionärsbrief. „Wir sehen derzeit enorme Ausgaben seitens des Staates, ein neues Infrastrukturgesetz, erfolgreiche Impfstoffe und bald Euphorie nach der Krise.“
Die Bewertung von Aktien sei zwar recht hoch, so Dimon. „Die Aussicht auf einen mehrjährigen Boom rechtfertigt das Niveau aber. Zudem werden die Menschen sehr viel Erspartes in den Aktienmarkt stecken.“
Dimon ist der bekannteste Banker in den USA, sein Wort hat Gewicht. Seine Meinung steht im kompletten Widerspruch zu den Negativ-Prognosen der vergangenen Tage von Bank of America, Deutscher Bank und Nouriel Roubini. Die Experten waren sich einig: Es sei zu viel Euphorie im Markt, das Risiko von Kursrückschlägen sei merklich gestiegen.
DER AKTIONÄR schlägt sich auf die Seite Jamie Dimons. Geld steht in Massen zur Verfügung und attraktive Anlagemöglichkeiten sind rar. Aktien sind – trotz gestiegener Bewertung – alternativlos. Sollte es kurzfristig nach unten gehen, sind das glasklare Kaufchancen.