Inflation, Energiekrise und drohende Rezession: Die Unsicherheit an der Börse bleibt hoch, die großen Indizes befinden sich im Bärenmarkt. Doch das könnte sich schnell ändern. Mit Mike Wilson von Morgan Stanley rechnet nun sogar ein bekannter Börsenbär mit einem schnelleren Ende des Bärenmarkts an der Wall Street.
„Wir glauben, dass der Bärenmarkt irgendwann im ersten Quartal zu Ende sein wird“, so Wilson in einem Interview mit Bloomberg Television. „All dies kann sich noch ändern. Ich möchte klarstellen, dass wir wieder bearish sein werden, wenn der Markt erneut zu fallen beginnt und der S&P 500 die Marke von 3.650 Punkten nach unten durchbricht.“
Morgan Stanley rechnet laut Wilson mit steigenden Aktienkursen, wenn sich die Märkte darauf einstellen, dass die Inflation sinkt und die Zinssätze niedriger werden. Bis zu 15 Prozent könnte sich der S&P 500 dann erholen, wenn er vom GD200 bei 3.600 Punkten (sieben Prozent unter dem aktuellen Kursniveau) startet.
Selbst die Bären werden langsam wieder optimistischer. Das ist ein gutes Zeichen. Doch die Risiken sind angesichts der Energiekrise in Europa, der Inflation und der schwächelnden Wirtschaft weiter hoch. Anleger sollten deshalb zwar noch nicht in Euphorie verfallen. Doch wenn die Notenbank die Zügel bei der Geldpolitik wirklich lockern, könnte die Zeit steigender Kurse kommen.