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12.10.2021 Markus Bußler

Milliarden-Hedge-Fonds warnt: Ölpreisschock wie in den 1970ern

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Der Ölpreis bereitet den Börsen derzeit Kopfzerbrechen. Angetrieben durch ein Angebotsdefizit kennt der Ölpreis nur noch eine Richtung: die nach oben. Erst in der laufenden Woche erreichte WTI den höchsten Stand seit 2014. Ein Ende der Rallye ist nicht in Sicht. Das könnte die ohnehin hohe Inflation weiter antreiben. Jetzt warnt Bob Prince, Co-Chief Investment Officer bei dem milliardenschweren Hedge-Fonds-Bridgewater vor einem Szenario wie in den 1970er Jahren.

„Wir befinden uns in einer Situation, in der die Nachfrage immer noch träge ist und auf ein begrenztes Angebot trifft, was die Inflation in die Höhe getrieben hat“, so Bob Prince, Co-Chief Investment Officer bei Bridgewater Associates, gegenüber der Financial Times. „Während der Konsens ist, dass das sehr vorübergehend sein wird und gleich wieder zurückgeht, glauben wir das nicht, weil es viel Trägheit von diesen Ausgaben gibt, um fortzufahren, und es wird einfach nicht so einfach sein, diese Angebotsbeschränkungen zu lösen, besonders da Covid ein Problem bleibt.“

„Es fängt an, ein bisschen wie in den 70er Jahren und den Ölschocks auszusehen“, fügte Prince hinzu. „Eine Anhebung der Zinssätze wird das Ölangebot nicht erhöhen.“ Prince zufolge sind die Zentralbanken angesichts eines dauerhaften Inflationsdrucks machtlos, weil die einzige Lösung darin bestünde, die Zinsen deutlich anzuheben, was der wirtschaftlichen Erholung schadet.

„Wenn es zu einer Inflation kommt, sitzt die Fed in der Klemme, denn die Straffung wird nicht wirklich viel zur Verringerung der Inflation beitragen, es sei denn, sie wird in großem Umfang durchgeführt, da sie angebotsgesteuert ist. Und wenn sie viel straffen, werden die Finanzmärkte in Mitleidenschaft gezogen, was sie wahrscheinlich nicht wollen“, sagte Prince. „Wenn man sich zwischen dem kleineren Übel entscheiden muss, was wählt man dann? Ich denke, dass man sich wahrscheinlich für die Inflation entscheidet, weil man ohnehin nicht viel dagegen tun kann.“

Tatsächlich ist die Inflation eine große Unbekannte. Aktuell ist sie in den USA aber auch in Europa deutlich angesprungen. Die Frage ist: Wieviel Basiseffekt steckt in diesem Anstieg. Die Fed glaubt, wenn die Lieferketten wieder besser funktionieren, dann wird der Inflationsdruck nachlassen. Aber der deutliche Anstieg des Ölpreises spricht eher gegen eine schnelle Entspannung. Die Entscheidung, darüber, wie nachhaltig die Inflation ist, wird sich wohl erst 2023 zeigen, wenn die Basiseffekte nach dem Corona-Schock vollständig abgeklungen sind.

BP (WKN: 850517)

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