Die Aktienmärkte konnten gestern nach anfänglichen Verlusten in den USA ins Plus drehen. Dennoch warnt Milliardär und Bond-König Jeffrey Gundlach die Anleger vor harten Zeiten. Die Anzeichen für eine Rezession werden schlimmer, twitterte Gundlach diese Woche und verwies auf die Inversion der 2- und 10-jährigen Zinskurve sowie der 5- und 30-jährigen Kurve.
Eine Umkehrung der Renditekurve liegt vor, wenn die kürzerfristigen Zinssätze für Staatsanleihen über den längerfristigen Renditen liegen. Der Markt betrachtet die Umkehrung der 2- und 10-jährigen Renditekurve oft als verlässliches Vorzeichen für eine bevorstehende Rezession. Seit Juli ist die Kurve invertiert. Seit die Fed im Juni ihre Zinserhöhungen um 75 Basispunkte eingeführt hat, wachsen die Rezessionsängste. Die Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell in Jackson Hole in der vergangenen Woche hat diese Befürchtungen erneuert.
Gundlach hat bereits im März Anlegern geraten, die Umkehrung der Renditekurve genau zu beobachten und betonte, dass dies von Bedeutung sei. „Pünktlich zum richtigen Zeitpunkt erscheinen die Weißbücher mit der Aufschrift 'It Doesn't Matter This Time'. Glauben Sie ihnen nicht“, twitterte er. Während seines Webcasts für Anleger sagte Gundlach, dass die Umkehrung der 2- und 10-jährigen Renditen in den letzten vier Fällen erfolgreich wirtschaftliche Abschwünge vorhersagte.
„Eine umgekehrte Renditekurve ... würde sehr stark für eine Rezession sprechen", sagte Gundlach während der Telefonkonferenz im März. „Der Anstieg der 2-jährigen Treasury-Rendite war praktisch genauso steil wie der Rückgang während des Lockdowns.“
Rezession oder nicht – das ist eine der großen Fragen derzeit. Technisch befinden sich die USA bereits in einer Rezession, da das BIP zwei Quartale in Folge geschrumpft ist. Doch in den USA definiert man eine Rezession anders und vor allem der starke Arbeitsmarkt hilft denjenigen, die sagen, die US-Wirtschaft werde nicht in eine Rezession rutschen.