John McAfee, Gründer des gleichnamigen Software-Konzerns und prominenter Krypto-Enthusiast, ist für seine exzentrische Art und Konflikte mit dem Gesetz berüchtigt. Nun wurde der 75-jährige US-Amerikaner in Spanien verhaftet. Ihm drohen eine Auslieferung in die USA und eine Haftstrafe.
Dem Software-Entwickler John McAfee droht wegen Vorwürfen der Steuerhinterziehung und unlauterer Werbung für Kryptowährungen eine jahrelange Haftstrafe in den USA. Sowohl die Börsenaufsicht SEC als auch das Justizministerium teilten am Montag (Ortszeit) in Washington mit, Anklage erhoben zu haben. Der 75-Jährige sei in Spanien verhaftet worden und solle in die USA ausgeliefert werden.
Nach Informationen aus dem spanischen Innenministerium in Madrid wurde McAfee am Samstag auf dem internationalen Flughafen Barcelonas aufgrund eines US-Haftbefehls verhaftet und sitzt seither in Untersuchungshaft. Spanische Medienberichte, McAfee habe nach Istanbul reisen wollen, bestätigte ein Ministeriumssprecher nicht.
Es geht um Millionen
Das US-Justizministerium will McAfee wegen Steuerhinterziehung und vorsätzlicher Unterlassung von Steuererklärungen strafrechtlich belangen. Die SEC wirft ihm unter anderem vor, in den Jahren 2017 und 2018 bestimmte digitale Währungen und Projekte (ICOs) empfohlen und dafür mindestens 23,1 Millionen Dollar kassiert zu haben, ohne dies offenzulegen. Dass McAfee seinen Bekanntheit genutzt, um Coins uns Token gegen Bezahlung zu bewerben, wurde in der Branche bereits damals äußerst kritisch gesehen.
Eine Stellungnahme McAfees lag zunächst nicht vor. Die Anklage wegen Steuervergehen datiert bereits aus dem Juni, wurde jedoch erst jetzt veröffentlicht. McAfee hatte in den 80er Jahren das nach ihm benannte, auf Antiviren-Software spezialisierte Unternehmen McAfee gegründet, aus dem er sich in den 90er Jahren zurückzog.
Für McAfee ist es nicht das erste Mal, dass die Behörden nach ihm fahnden: Im Jahr 2012 sorgte er weltweit für Schlagzeilen, als nach einem Mord an seinem Nachbarn in Belize nach ihm gesucht wurde. Nach einer abenteuerlichen Flucht durch den Dschungel kehrte er in die USA zurück und ließ sich zwischenzeitlich auch als Kandidat für die Präsidentenwahl 2016 registrieren. In diesem Jahr kandidierte McAfee zunächst erneut, beendete seine Kampagne aber schon im März wieder.
Bitcoin bleibt der Favorit
Der Kryptomarkt war und ist weitgehend unreguliert, was ihn anfälliger für Betrug und fragwürdige Machenschaften macht. Viele der Krypto-Projekte, die 2017 und 2018 durch ICOs finanziert wurden, sind inzwischen gescheitert oder dümpeln nur noch vor sich hin.
DER AKTIONÄR rät daher seit Längerem dazu, vor allem auf große, bekannte Kryptowährungen wie den Bitcoin zu setzen. Dieser steckt momentan in einer relativ stabilen Seitwärtsrange im Bereich zwischen 10.000 und 11.000 Dollar, doch der übergeordnete Trend im Chart sowie die fundamentalen Daten aus dem Bitcoin-Netzwerk sprechen mittel- und langfristig für weiter steigende Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikt:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Mit Material von dpa-AFX.