Die Gewinnwarnung vom Automobil-Zulieferer Dürr, der Nachfrage-Einbruch bei Tomra, düstere Vorzeichen bei den Green-Techs wie SolarEdge oder Orsted – und erst recht der Spielball GLP-1 – die Verunsicherung an der Börse ist groß. So groß, dass selbst Qualitätstitel wie Coca-Cola ins Wanken geraten.
Dass viele Werte vor allem im Corona-Hype teilweise irre Bewertungen erreicht haben, steht für mich nicht zur Debatte. Aktuell spielt die Börse allerdings schon fast ein Worst-Case-Szenario bei einigen Titeln. Vor allem in Deutschland. Und das hat meiner Meinung nach seine Gründe.
Für mich stellt sich irgendwann die Frage, ob es überhaupt noch Sinn macht, in deutsche Aktien zu investieren. Die Heizungsdebatte war schließlich nur die Spitze des Eisberges dessen, was politisch schiefläuft. Der Motor unseres Landes – der Mittelstand, das Rückgrat unserer Gesellschaft – genießt in Berlin zu wenig Wertschätzung. Die Quittung folgt – und zwar auf dem Stimmzettel bei den Wahlen.
Wenn es so weitergeht, wird sich mir schon bald die Frage stellen, was bleibt. Was bleibt, von den Jahrzehnten des Wiederaufbaus. Was bleibt von unserem Mittelstand. Was bleibt an Unternehmen und Arbeitsplätzen, wenn die Konkurrenzfähigkeit fehlt und Investitionen ausbleiben.
Ich wünsche mir, dass sich politische Entscheidungsträger mehr mit den dringenden (!) nationalen und internationalen Fragen unserer Zeit beschäftigen würden. Was derzeit bleibt, ist die Verunsicherung – nicht nur an der Börse. Und so kann es nicht bleiben.