Die Erholungsrallye bei US-Aktien hat nur noch begrenzten Spielraum. Diese Meinung vertritt, Michael Wilson von Morgan Stanley. Der renommierte Aktienstratege hatte bereits den letzten Sell-off richtig vorhergesagt. Anleger sollten sich seiner Meinung nach auf einen ungemütlichen Sommer einstellen.
"Die Stärke der letzten Woche wird sich am Ende als eine weitere Bärenmarktrally erweisen“, so der Stratege. Sein Haus ist der Ansicht, dass sich das Wachstum verlangsamen wird. Außerdem seien die Gewinnschätzungen zu hoch.
Morgan Stanley geht davon aus, dass der S&P 500 in der aktuellen Rally maximal auf 4.250 bis 4.300 Punkte steigen wird, ein Anstieg von höchstens vier Prozent. Die Nasdaq- und Small-Cap-Aktien dürften sich prozentual stärker erholen, wie sie es normalerweise unter solchen Umständen tun, sagte Wilson.
Der Stratege von Morgan Stanley gehört weiterhin zu den prominentesten Bären an der Wall Street. Immerhin hatte er den jüngsten Ausverkauf am Markt korrekt vorhergesagt. Der Stratege prognostiziert, dass der S&P 500 bis zum Ende der Berichtssaison für das zweite Quartal Mitte August auf etwa 3.400 fallen wird, was einem Minus von 18 Prozent gegenüber dem aktuellen Stand entspricht.
Laut Wilson "bleibt die Inflation zu hoch für den Geschmack der Fed, und deshalb wird sich die Hoffnung der Anleger auf eine Trendwende der Aktienkurse nicht erfüllen."
An den Börsen herrscht weiter hohe Unsicherheit. Doch sollten sich beispielsweise die Lieferkettenprobleme langsam auflösen oder die Inflation beruhigen, ist eher mit deutlich steigenden Kursen zu rechnen.